Am Oberberg: Endlich wieder Kino in Eisenstadt!

Das Osterfest 2011 brachte den Eisenstädter Kino-Fans nichts Gutes: Andrea Zänglein musste ihr Stadtkino gegenüber der Osterwiese nach 52 Jahren schließen.

Schon zwanzig Jahre zuvor hatte Eduard Tschida die letzte Filmrolle im Haydn-Kino eingelegt. „Es war ein Blockbuster, entweder ,Otto‘ oder ,James Bond‘“, erinnert er sich. Damit war Eisenstadt die einzige Landeshauptstadt ohne Kino, der Versuch ein Hollywood Megaplex-Kino in die Innenstadt zu locken scheiterte 2018.
Die Haydn-Stadt ist eben kein guter Ort für Blockbuster-Kinos, könnte man daraus folgern. Hat Bürgermeister Thomas Steiner auch: „Es soll kein Kommerz-Kino werden, sondern ein Programm-Kino mit Kleinkunst-Bühne“, verkündete er am vergangenen Freitag.
Die Stadt hatte „Schmex“-Geschäftsführer Michael Züger das Haydn-Kino, das er erst 2020 gekauft hatte (die BVZ hatte berichtet ), um 390.000 Euro abgekauft.
Umbau teuer, Gelder vom Denkmalschutz
Nun startet der Umbau des Hauses, das seit dem Auszug des legendären „Cocktail“ jahrelang unbenutzt war. „Günstig wird das nicht“, so Steiner bei der Pressekonferenz, „aber das ist es uns wert.“ Generell kann man mit 1.500 Euro pro Quadratmeter rechnen, bei 395 Quadratmetern auf drei Etagen wären das 2,2 Millionen Euro.
Das Bundesdenkmalamt sagte bereits finanzstarke Hilfe zu: „Wir werden das Haus wieder gemeinsam erstrahlen lassen“, so Peter Adam. Ein Nutzungskonzept wird derzeit erarbeitet, die Stadt ist aber offen für eine Kooperation mit städtischen Kino- und Kulturvereinen.
„Schön wäre“, so Steiner, „wenn die Eröffnung zum 100. Geburtstag des Haydn-Kinos 2024 erfolgen würde. Realistischer ist aber 2025 zum ,100 Jahre Landeshauptstadt‘-Fest.“
Die Rathaus-Opposition gab sich verhalten. SP-Stadtparteichefin Charlotte Toth-Kanyak verwies auf die gescheiterten Kino-Pläne 2018, mit denen man sich auch im Wahlkampf 2017 gebrüstet habe.