Purbach & Weiden: Frau mietete Wohnungen für Drogenplantagen an

Erstellt am 03. März 2023 | 14:00
Lesezeit: 3 Min
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In Wohnungen wurde Cannabis angebaut und geerntet. Die nunmehr verurteilte Frau trat als seriöse Mieterin auf.
Foto: Symbolfoto: Blue Planet Studio, Shutterstock, Blue Planet Studio
35-jährige Frau mietete unter falschem Namen Wohnungen in Purbach, Weiden, Baden und Wien an. Komplizen produzierten in den Wohnungen Cannabis. Zwei Jahre und acht Monate Haft für die Frau.
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2020 und 2021 hatten drei Männer im Auftrag einer serbischen Drogenbande in insgesamt zehn Indoorplantagen 300 Kilo Cannabis erzeugt und weiterverkauft.

Zwei dieser Plantagen befanden sich im Burgenland, nämlich in Purbach und in Weiden am See.

Eine 35-jährige Mittäterin hatte, weil sie seriös auftrat und gut Deutsch konnte, unter falschem Namen vier der für die Drogenproduktion verwendeten Wohnungen angemietet, darunter auch jene in Purbach und Weiden am See.

Am 26. Juli 2022 war sie verhaftet worden, nun stand sie in Eisenstadt vor Gericht.

Die Mutter eines minderjährigen Kindes gab an, seit fünf Jahren keiner Beschäftigung nachzugehen. Sie war mit einem der Betreiber der Indoorplantagen liiert, dieser hatte sie aufgefordert, die Wohnungen anzumieten. Mietverträge und gefälschte Ausweise wurden von der Polizei sichergestellt.

1.000 Euro pro Mietvertrag

1.000 Euro habe sie pro Mietvertrag bekommen, gab die Frau vor Gericht zu.

Verteidigt von Anwalt Rudolf Mayer gab sich die Angeklagte vor Gericht umfassend geständig.

„Ihr Freund brachte sie dazu, zu unterschreiben“, erklärte der Anwalt. Er wolle nichts verharmlosen, so Rudolf Mayer, aber in Deutschland gebe es schon Anträge auf Legalisierung von Cannabis. Er selbst sei aber, so der Verteidiger in seinem Schlussplädoyer, nicht für die Freigabe sondern für noch strengere Verbote.

Seine Mandantin arbeite als Hausarbeiterin in der Justizanstalt Eisenstadt und mache dies „sehr brav“, da gebe es „ganz andere“, so der Anwalt.

Die Angeklagte weinte: „Ich weiß jetzt, was ein Gefängnis ist. Ich weiß jetzt, was es bedeutet, meine Kinder nicht jederzeit anfassen oder anrufen zukönnen.“

Zwei Jahre und acht Monate Haft

Die Frau wurde von einem Schöffensenat zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt. 4000 Euro, jenen Betrag, den sie fürs Anmieten der Wohnungen erhalten hatte, muss sie an den Staat bezahlen.

Als mildernd wertete das Gericht, dass die Frau Angaben zu einem Mittäter gemacht hatte, der daraufhin verhaftet werden konnte.

Die drei Betreiber der Drogenplantagen waren bereits im Oktober 2022 verurteilt worden. Der Lebensgefährte der Wohnungsmieterin erhielt dabei eine Haftstrafe von vier Jahren.

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