Visite mit dem Laptop


VON BETTINA EDER
EISENSTADT / „Auch das Entziffern der hieroglyphenartigen Schrift mancher Kollegen hat damit ein Ende“, erklärt Primar Dr. Mathias Resinger, Leiter der Chirurgie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, augenzwinkernd einen kleinen Nebeneffekt der Neuerung in seinem Haus: Die Patientenakten werden digitalisiert.
Jeder Befund, jede ärztliche Anordnung, Medikation, Fieberkurve, Röntgen- und Ultraschallbilder sind direkt am Krankenbett verfügbar. Jeder visitierende Arzt hat auf Knopfdruck alle notwendigen Patientendaten zur Verfügung. Sie sind damit rascher und flexibler auf dem Bildschirm eines Laptops verfügbar, neue Informationen werden unmittelbar eingegeben. Mithilfe von benutzerfreundlichen Übersichtslisten kann der Mediziner innerhalb einer Station, Fachabteilung oder Ambulanz navigieren.
Positiver Nebeneffekt: Einfachere Dokumentation
An der Abteilung für Sozialpsychiatrie läuft diese Software, das MedCaSol, seit rund einem Jahr erfolgreich im Echtbetrieb. Nach der Pilot-und Testphase die neue Software nun in alle Abteilungen eingeführt. Ein weiterer Effekt der digitalen Patientenakten sei die einfachere Dokumentation. „Wenn man alle Röntgenbilder und Akten über ein Jahrzehnt aufheben muss, kommt schon was zusammen“, erklärt der ärztliche Direktor Dr. Karl Silberbauer. Das entfalle jetzt. Alles werde auf Knopfdruck gespeichert.
Sorgen um den Datenschutz müsse man sich keine machen, denn „Zugriff gibt es nur mit dem Fingerabdruck auf der Maus.“ Dieser Abdruck bestimmt die Art der Zugriffsberechtigung und gibt bestimmte Daten frei.