Ansturm auf Info-Abend der A3-Gegner

„250 Leute sind das sicher“, schätzte Bürgermeister Fritz Zarits. Die Mehrzweckhalle in Wulkaprodersdorf war berstend voll. Ein ungewöhnlich starker Ansturm, vor allem für einen wissenschaftlichen Vortrag über Verkehrspolitik.

Die Bürgerinitiative gegen den A3-Ausbau „BIG A3“ hatte den Verkehrsexperten der Technischen Universität Wien, Harald Frey, eingeladen. Der fand klare Worte: „Autos sind ein schlechtes Geschäft für die Gemeinde: Sie verursachen Kosten, laden aber dazu ein, das Geld woanders auszugeben. Die Allgemeinheit zahlt, damit Gewinne in den Zentren gemacht werden.“
Mehr Unfälle, mehr Verkehr, weniger Zeit
Frey belegte anhand seiner Studien, dass mehr Straßen auch mehr Autos anziehen, der Verkehr und die Pendler damit nicht entlastet, sondern belastet werden (siehe Grafik rechts). Die Zeitersparnis durch einen A3-Ausbau an die ungarische Grenze würde im zusätzlichen Schwerverkehr (selbst die Asfinag rechnet mit einer Verdoppelung) ersticken – und die Anrainergemeinden an den Abgasen. Frey plädierte für einen Ausbau der Schienen, diese würden sich lange Sicht besser rechnen als Autobahnen.
Gegen einen Ausbau wehren, schloss Frei, könne man sich juristisch durch LKW-Fahrverbote und politisch, durch Proteste.
Die anwesenden Landespolitiker, Robert Hergovich (SPÖ) und Regina Petrik (Grüne), versprachen diese Punkte mit in den Landtag zu nehmen. „Nehmt den A3-Bauteil Siegendorf/Klingenbach aus dem Baugesetz – erst dann seid ihr glaubwürdig“, quittierte die BIG.
