Ein schöner Garten trotz Trockenheit: Erste Arbeiten im Frühling

Erstellt am 16. März 2023 | 08:36
Lesezeit: 5 Min
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Foto: Shutterstock.com/blackzheep
Ab März geht die Gartensaison wieder los. Hier finden Sie ein paar Tipps, um das eigene Grün für trockeneres Klima fitter zu machen.
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Die Böden in den Gärten tauen langsam auf. Jetzt wird es Zeit abgestorbene Pflanzenteile von den Beeten und Sträuchern zu entfernen. Die Mulchschicht oder die Gründüngung, welche über den Winter die Beete geschützt hat, kann nun gelockert und vorsichtig in den Boden eingearbeitet werden.

Gründüngung richtig einarbeiten

Davor sollten aber Wildkräuter, wie zum Beispiel Schachtelhalm, Quecken, Löwenzahn, Disteln oder Ackerwinde, entfernt werden. Bevor die Gründüngungspflanzen (gelbe Lupine, Phacelia, Gelbsenf, Leguminosen oder Perserklee) zu blühen beginnen, ist der beste Zeitpunkt für das Einarbeiten.

Zuerst werden die Pflanzen mit einem Spaten zerkleinert und anschließend mittels einer Grabegabel mit der Beeterde vermischt. Wichtig ist es, nicht zu tief zu graben, sondern die Pflanzenteile nur oberflächlich einzuarbeiten (in eine Tiefe von zehn Zentimetern). So wird das Bodenleben nicht gestört und der Boden kann wieder besser Wasser aufnehmen.
Nach dieser Arbeit sollten die Beete circa zwei bis drei Wochen ruhen, damit der Verrottungsprozess der Pflanzenteile gewährleistet ist.

Gemüsepflanzen ins Beet setzen

Die Beete können vor der Neubepflanzung noch mit eigenem Kompost oder Hornspänen gedüngt werden. Salate, Chinakohl oder Kohlrabi eignen sich sehr gut als Gründüngungs-Nachfolger. Hat man Leguminosen (Kleearten, Wicken, Erbsen, Luzerne, Ackerbohne) als Gründüngung verwendet, sollte man keine Bohnen in dieses Beet setzen, da es sich um die gleiche Pflanzenart handelt und so die Fruchtfolge nicht eingehalten werden kann.

Gemüsesorten und Kräuter, welche erst Ende April oder Anfang Mai ins Freie gesetzt werden, können jetzt schon auf dem Fensterbrett zuhause oder am Balkon in einem Miniglashaus vorgezogen werden (Brokkoli, Karfiol, Gurken, Kürbis, Mangold, Radieschen, Zucchini, Fisolen, Salate). Diese Jungpflanzen kommen nach den Eisheiligen (ab 15. Mai) in die Beeterde.

Der Trockenheit entgegenwirken

Regenwasser zu sammeln zahlt sich aus und hilft teures Leitungswasser zu sparen. Jede Regentonne oder auch eine Regenwasser-Zisterne (unterirdischer Wasserspeicher) hilft, von Frühling bis Herbst eine Menge Regenwasser zu speichern. Um Insekten und Tiere vor dem Ertrinken zu retten, sollte immer ein Stock in der Regentonne stehen, damit durstige Tiere wieder herausklettern können.

Pflanzen, die sich gegenseitig fördern

Die Wissenschaft von Pflanzen, welche andere beim Wachsen unterstützen, nennt man Biozönose. Je mehr man darüber weiß, um so besser sind diese Kombinationen im Garten zu nutzen.

Erdäpfel und dicke Bohnen gedeihen gemeinsam sehr gut, Koriander und Kümmel geben den Erdäpfeln sogar mehr Geschmack, Paradeiser lieben Kresse als Beetnachbarn, das Dillkraut wächst gerne zwischen den Ranken der Gurke und auch Ringelblumen und Studentenblumen schützen Gemüse und Obst vor Schädlingen.

Lavendelstauden passen gut zu Paradeisern, Erdäpfeln, Radieschen, Kohl, Kohlrabi, Rettich, Chinakohl und Erdbeeren. Sie bieten dem Gemüse Schatten und vertragen sich auch gut mit den Kräutern Thymian und Rosmarin, die wie Lavendel sehr gut mit trockenem Klima zurechtkommen.

Der pflegeleichte Naturrasen

Alle Arbeiten, die bei einem Zierrasen anfallen, sind bei einem Naturrasen nicht nötig. Denn ein Naturrasen muss höchstens zwei bis dreimal im Jahr mit einem Mulch-Mäher geschnitten werden. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wird der Grasschnitt dem Boden als organischer Dünger wieder zugeführt.

Die Gräser haben ihren Wachstumspunkt unter der Erde und können immer wieder gesund austreiben. Viele Wildkräuter wachsen darin ganz von selbst. Ein Naturrasen muss so gut wie nie gegossen werden, außer es ist über einen längeren Zeitraum sehr trocken.

Die beste Zeit, um den Garten zu gießen

Gute Gärtnerinnen und Gärtner gießen ihre Pflanzen morgens oder abends, denn in den heißen, sonnigen Stunden des Tages verdunstet das Wasser schon, bevor es in die tieferen Erdschichten vordringen kann. Rasensprenger, die zur heißesten Mittagszeit eingeschalten werden, gelten als große Wasserverschwendung.

Pflanzen werden idealerweise am Boden nahe an den Wurzeln gegossen. Dabei fließt das Wasser optimal ins Wurzelwerk und die Feuchtigkeit bleibt durch den Pflanzenschatten länger in der Erde, ohne zu verdunsten. Setzt man neue Pflanzen ins Beet, empfiehlt es sich, speziell bei größeren Stauden und Gewächsen Mulden zur Bewässerung anzulegen.

Das Einsetzloch wird nach dem Pflanzen nicht ganz mit Erde aufgefüllt. Es bleibt eine Mulde über dem Wurzelballen. Dort kann sich das Wasser gut sammeln und im Wurzelwerk versickern.

Frühlingsschnitt für Bäume und Sträucher

Stein-, Kern- und Beerenobst freuen sich über einen Verjüngungsschnitt im Frühling und danken es mit mehr Wachstum. Wer das Wachstum der Obstbäume verzögern möchte, schneidet erst im Sommer.

Nur Kirschbäume und Marillenbäume werden erst nach der Ernte geschnitten. Ein idealer Baumschnitt ist nur mit sehr scharfen Astscheren und Astsägen möglich. Im Frühjahr können an den Bäumen noch Fruchtmumien hängen.

Diese Fruchtreste enthalten Schadpilze wie die Monilie oder die Fruchtfäule und müssen entfernt werden. Mit Leimringen am Stamm kann man Blutläusen, die im März erwachen, den Weg in die Baumkronen versperren.

Schmetterlinge im Garten fördern

Viele Gärtnerinnen und Gärtner möchten Schmetterlingen und Bienen in ihrem Grün einen Lebensraum bieten. Setzen Sie diese Pflanzen, um Faltern und Bienen Nahrung zu geben.

Der Sommerflieder zum Beispiel ist der Schmetterlingsbaum schlechthin. Er hat eine lange Blühzeit, ist sehr anspruchslos in der Pflege und kommt gut mit Trockenheit klar.

Schmetterlinge und Bienen lieben Brombeersträucher und Palmkätzchen von Weiden genauso wie blühenden Rotklee, Lavendel, Flammenblumen (Phlox), die gelben Blüten der Färberkamille, die Schmetterlings-Hortensie, die zartviolette Acker-Witwenblume, den Wiesensalbei, Oregano, Thymian, die Kartäusernelke, die wilde Malve und Kapuzinerkresse.