Anwältin: Verdächtiger geständig

Erstellt am 09. Dezember 2013 | 16:34
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Gericht Verhandlung Justiz Justizia Symbolbild
Foto: NOEN, BilderBox - Erwin Wodicka / wodi (BilderBox - Erwin Wodicka / wodi)
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Der 33-jährige Mann, dessen Stieftochter zu Hause im Bezirk Güssing ein Kind von ihm zur Welt gebracht haben soll, zeigt sich laut seiner Verteidigerin Manuela-Anna Sumah-Vospernik geständig.
Am Montag hat der 33-jährige gebürtige Wiener, der seine Stieftochter geschwängert haben soll, laut seiner Anwältin sowohl den sexuellen Missbrauch als auch die Vaterschaft gestanden. Nun ist das Ergebnis des Vaterschaftstests bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt (StA) eingetroffen: "Es bestätigt den bisherigen Tatverdacht", so StA-Sprecherin Magdalena Wehofer.

Der Verdächtige ist - wie von Anwältin Manuela-Anna Sumah-Vospernik bereits am Montag angekündigt - wenig überraschend der Vater des Neugeborenen. Er soll die damals Elfjährige geschwängert haben, sein Kind brachte das Mädchen vor knapp einem Monat alleine im Haus im Bezirk Güssing zur Welt. Erst Tage später wurde sie mit ihrem Säugling ins Spital gebracht. Nach einiger Zeit im Krankenhaus konnten die junge Mutter und ihr Baby bei einer Pflegefamilie untergebracht werden. Die Mutter des Mädchens, die kurz nach der Geburt den 33-Jährigen heiratete, wurde angezeigt.

Der Mann wurde am 22. November wegen zeitlich zurückliegender sexueller Übergriffe auf ein ebenfalls minderjähriges Mädchen rechtskräftig zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Wiener Oberlandesgericht verhängte über den 33-Jährigen wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses drei Jahre und acht Monate Haft.

Jugendwohlfahrt: Mädchen geht es "wirklich gut"

Dem zwölfjährigen Mädchen gehe es derzeit "wirklich gut". Das sagte Bettina Horvath, Leitende Sozialarbeiterin des Landes. Das Mädchen wurde am Montag einvernommen. Bei der Einvernahme war das Mädchen nicht allein, sie erhält Prozessbegleitung, die von der Jugendwohlfahrt organisiert wird. Die junge Mutter werde psychisch und therapeutisch sehr gut betreut, es habe bereits Gespräche zur Prozessvorbereitung gegeben, erklärte Horvath.

Sowohl der Zwölfjährigen als auch ihrem Kind gehe es momentan gut. "Aber es sind natürlich Phasen zu erwarten, wo es für sie nicht so leicht sein wird. Dann wird sie aber sehr gut aufgefangen", so die Leitende Sozialarbeiterin. Das Mädchen und sein Baby sind nach einem längeren Spitalaufenthalt bei einer Pflegefamilie untergebracht worden - ebenso wie die zwei jüngeren Geschwister des Mädchens, die der angezeigten Mutter und Ehefrau des 33-Jährigen entzogen wurden.

15 Jahre Haft drohen

Dem Beschuldigten drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft, erläuterte Magdalena Wehofer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt (StA). Der 33-Jährige hat laut seiner Anwältin Manuela-Anna Sumah-Vospernik mittlerweile sowohl den sexuellen Missbrauch als auch die Vaterschaft des im November geborenen Babys gestanden.

Dem gebürtigen Wiener, der sich in U-Haft befindet, wird schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen. Normalerweise würde dies ein Strafmaß von ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe bedeuten. "Wenn daraus eine Schwangerschaft ergeht, drohen fünf bis 15 Jahre", erklärte die StA-Sprecherin.
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