Arbeitsmarkt: 120 Jobs weniger

Vergangene Woche hat den Arbeitsmarkt im Bezirk Jennersdorf eine neuerliche Hiobsbotschaft ereilt. Der Kompressor-Hersteller Secop im benachbarten Fürstenfeld will rund 120 seiner 450 Arbeitsplätze streichen. Die Fertigung der Kompressor-Komponenten wird Ende 2016 in die Slowakei verlegt. Secop hatte erst Ende 2013 den insolventen Kühlkompressorhersteller ACC übernommen.„Auch die Schließung der Triumph im Juni in Oberwart
wird sich negativ auf den Bezirk Güssing auswirken.“
Manfred Herist, AMS-Leiter in Stegersbach
Von den zuvor bei ACC beschäftigten 650 Arbeitnehmern wurden 500 mit neuen Verträgen ausgestattet. Von den damals rund 150 abgebauten Beschäftigten stammten etwa 50 aus dem Burgenland, die meisten von ihnen aus dem Bezirk Jennersdorf. Das Personal soll in den nächsten eineinhalb Jahren schrittweise abgebaut werden.
Ob für die Betroffenen ein Sozialplan erarbeitet wird, könne man derzeit noch nicht sagen, hieß es von Secop. Den Standort Fürstenfeld will das Unternehmen trotzdem sichern. In Zukunft sollen nur noch hoch automatisierte Produktionslinien gefahren werden und die Technologienentwicklung erfolgen.
„Die Wirtschaft stagniert, es gibt keine Betriebsansiedelungen und dann folgt noch ein Stellenabbau, das ist das Letzte, was der Arbeitsmarkt im Bezirk jetzt brauchen kann“, gibt sich AMS-Jennersdorf-Chef Harald Braun verzweifelt.
BFI: 800 Unterschriften gegen Kürzungen
Ähnlich reagiert auch AMS-Stegersbach-Chef Manfred Herist: „Betriebsneugründungen oder - ansiedelungen sind aufgrund der schlechten Verkehrsanbindung des Bezirkes Güssing nicht zu erwarten. Auch die Schließung der Triumph im Juni in Oberwart wird sich negativ auf den Bezirk Güssing auswirken.“Leichte Entwarnung hingegen gibt es im Bezirk Güssing bei der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen bis 24 Jahre, vor allem bei den Frauen.
Bemerkbar machen sich zudem die Budgetkürzungen für die Schulung von Arbeitslosen. Beim AMS Jennersdorf gab es im April um 30 Schulungsteilnehmer weniger als 2014, im Bezirk Güssing waren es um 76 weniger. Negativ schlägt sich das auch auf das Berufsförderungsinstitut nieder. Dort wurden rund 800 Unterschriften gesammelt, um zu verhindern, dass die AMS-Mittel weniger werden.