Initiative kämpft um Erhalt der Weingärten

Im Vorjahr hat der Naturpark Weinidylle rund vier Hektar nicht bewirtschaftete Weingärten in der Region gepachtet. Das war auch der Startschuss für das Projekt „Rettung der Weingärten und des Landschaftsbildes“. Aus der ersten Lese hat man Traubensaft gepresst, der in die Produktion von rund 120.000 Frühstücksdrinks geflossen ist und in der gehobenen Gastronomie angeboten wird. Das hat man mit dem Start-up „myAcker.com“ umgesetzt.
Das Start-up wurde 2019 im Kärntner Mölltal gegründet und bietet Kunden einen realen Gemüsegarten an, der unter professioneller Anleitung bewirtschaftet wird. Online können die Kunden mitverfolgen, wie Radieschen, Salat und Co. in Bioqualität wachsen. Die reale Ernte bekommen sie schließlich nach Hause geliefert.

Mittlerweile sei man auch in Gesprächen, jene Weingärten im Naturpark, die bislang von der Weinidylle bewirtschaftet werden, künftig über das Start-up bewirtschaften zu lassen.
„Wir haben tagtäglich Anrufe von Leuten, die uns ihre Weingärten anbieten wollen. Auf die Dauer ist das sowohl personell, als auch finanziell nicht mehr zu bewältigen, vor allem ohne Zuwendungen der öffentlichen Hand. Daher kam die Idee und mit dem Start-up hätten wir den perfekten Partner“, erklärt Obmann Johann Weber. Die Gespräche seien bereits weit fortgeschritten, einen Abschluss gäbe es aber noch nicht.
Die Pandemie hat den Trend noch mehr befeuert
Die Pandemie habe den „Trend der Rückgabe an Weingärten“, „leider noch befeuert, weil der Absatz in der Gastro extrem zurückgegangen ist“, weiß Weber und da sieht man sich in einer „Zwischenfunktion.“
„Der Naturpark wird nicht dauerhaft zum Weinbaubetrieb in der Region werden, aber wir hoffen, dass wir mit dieser Initiative den Erhalt der Gärten stärken, um den Supergau zu vermeiden“, wird Weber erst. Er sehe das auch als Aufgabe, vor allem was den Landschaftsschutz angehe. „Wir haben dieses Projekt im Vorjahr in einer Spontanaktion gestartet, um eine Lücke zu füllen und daher müssen wir jetzt den nächsten Schritt setzen. Mit Aktionen, wie ‚rent a weingarten‘ oder ‚rent a weinstock‘ können wir uns schon vorstellen, dass das Interesse der Bevölkerung groß sein könnte“, hofft der Obmann.
Es gehe auch nicht darum, das große Geld zu verdienen, sondern vor allem die entstandenen Kosten abzudecken. Vor allem aber gehe es, um den Arbeitsaufwand, der in der Bewirtschaftung der Gärten enorm sei.