‚Blue Chip‘ verkauft: Standort nicht sicher

Erstellt am 05. März 2014 | 00:00
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Foto: NOEN, BVZ
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Kärntner Unternehmer kauft „Blue Chip“. Gerettet ist der Standort damit aber noch nicht: „Wir prüfen alle Möglichkeiten.“
Von Michael Pekovics

Als vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass für den in die Insolvenz geschlitterten Solarzellenhersteller „Blue Chip Energy“ ein Käufer gefunden wurde, war die Freude in der Region groß. Dabei ist noch gar nicht sicher, ob die Betriebsanlage in Güssing bleibt. Im Gespräch mit der BVZ meinte der neue Eigentümer Andreas Kogler, dass „derzeit alles geprüft wird“: „Derzeit wissen wir noch nicht wirklich viel. Ob der Standort bleibt, ist nicht seriös zu beantworten. Derzeit sind wir gerade dabei, die Anlage und die Hallen in einen ordnungsgemäßen Zustand zu bringen, dann sehen wir weiter“, sagt Kogler.

„Photovoltaik und Speicherlösungen werden künftig ein großer Markt sein.“

Der Kärntner Unternehmer beschäftigt sich seit dem Verkauf seines Sägewerks im Jahr 2008 mit dem Thema Erneuerbare Energie und betreibt vier Wasserkraftwerke und zwei Forstbetriebe. „,Blue Chip‘ hat perfekt in unser Portfolio gepasst. Wir sind überzeugt, dass Photovoltaik und Speicherlösungen künftig ein großer Markt sein werden“, sagt Kofler, der überlegt, einen Partner ins Boot zu holen, um „gegen die Konkurrenz aus dem asiatischen Raum zu bestehen.“

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Happy End. Vor drei Wochen berichtete die BVZ über einen möglichen Käufer für »Blue Chip Energy«. Jetzt hat ein Kärntner Unternehmer zugeschlagen. Derzeit wird geprüft, unter welchen Voraussetzungen wieder produziert werden kann.
Foto: NOEN, BVZ


Seitens der Politik wurde der Kauf von „Blue Chip“ teils überschwänglich aufgenommen: „Es werden wieder viele hochwertige Arbeitsplätze in der Region entstehen“, freut sich Landesrätin Verena Dunst (SPÖ). Bürgermeister Vinzenz Knor (SPÖ) gibt sich aber noch zurück haltend: „Natürlich wäre es erfreulich, wenn der Betrieb wieder aufgenommen wird. Wir haben in der kommenden Woche ein Gespräch mit dem neuen Eigentümer, um die weitere Vorgangsweise abzusprechen.“

Hohe Kosten für Abbau sprechen gegen Abwanderung

Vizebürgermeisterin Helga Maikisch (ÖVP) will zunächst die weitere Entwicklung abwarten: „Ich hoffe, dass sich die Gespräche so entwickeln, dass in Güssing wieder produziert wird. Aber es ist noch nicht zu 100 Prozent fix, dass ‚Blue Chip‘ auch in Güssing bleibt.“ Gegen eine Abwanderung des Betriebs sprechen aber die hohen Kosten für Abbau und Transport.
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