Bürden mit und ohne 2G in Stegersbach

Erstellt am 11. November 2021 | 05:15
Lesezeit: 3 Min
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Von positiven Reaktionen bis Stornowellen: Die neue, mit Montag in Kraft getretene 2G-Regelung sorgt für gemischte Gefühle.
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Seit Montag gilt in Österreich die neue 2G-Regelung: Überall dort, wo vorher die 3G-Regel Zutritt verschaffte, zählt jetzt 2G – geimpft und/oder genesen. Davon betroffen sind die Gastronomie sowie Nachtgastronomie, Hotellerie, körpernahe Dienstleister, das kulturelle Leben wie Theater, Kinos, Konzerte und dergleichen und Veranstaltungen ab 25 Personen. Diese Regelung sorgt mancherorts für gemischte Gefühle, so auch im Tourismus-Hotspot Stegersbach.

„Montagfrüh ging bei uns die große Stornowelle los; aus dem Ausland haben alle abgesagt.“
Johann Haberl, Geschäftsführer des Hotel Larimar

Johann Haberl, Geschäftsführer des Hotel Larimar, erzählt: „Montagfrüh ging bei uns die große Stornowelle los; aus dem Ausland haben alle abgesagt. Deutsche Gäste zeigen sich sehr verständnislos für diese Regelung, und meiner Meinung nach macht sich Österreich so den Ski- und Kulturtourismus kaputt – in einer wirtschaftlich angespannten Zeit ist das eine weitere Schwächung. Dabei haben wir im Larimar seit Mai ein eigenes Testzentrum mit eigenen Mitarbeitern wo jeden Tag getestet wird; weiters sind fast alle Mitarbeiter geimpft. So auch ein Großteil der Gäste. Und ohne Test kommt bei uns sowieso niemand rein, auch vor Behandlungen wurde immer zuerst getestet. Aufgrund der beachtlichen Impfquote im Burgenland hätte ich mir schon eine Sonderregelung erwartet.“

René Sulzberger, Leiter vom Falkensteiner Hotel, sieht 2G gelassen: „ Ich sehe das sehr positiv. Bei uns sind sowieso über 90 Prozent der Gäste mit 2G gekommen. So wird es noch sicherer für die Gäste. Wir hatten am Samstag und Sonntag ein paar Stornierungen aber am Montag auch schon wieder Buchungen. Ein paar Tage noch und dann geht es bestimmt normal weiter.“

Zwischen Optimismus und Resignation

Marc Peischl vom Kastell Stegersbach äußert sich zur neuen Regelung: „Zum Kontrollieren wird es auf alle Fälle einfacher. Der Großteil unserer Gäste ist geimpft, aber Stand jetzt ist es schwer abzuschätzen; bis jetzt hatten wir ganz wenig Stornierungen. In den letzten zwei Jahren kommt gefühlt jede Woche etwas Neues und wir machen halt, was gesagt wird. Unser Trachtenball am 20. November, der seit 1,5 Jahren geplant wird, findet höchstwahrscheinlich trotzdem statt.

Im Friseur- und Nagelstudio VaSaDi ist man relativ frustriert: „Es ist mühsam und für uns enorm anstrengend. Wir verlieren Kunden, die nicht geimpft sind und viele Eltern mit Kindern – die Schwarzarbeit floriert dadurch. Die Regierung hätte sich auch für die kleinen Betriebe etwas überlegen müssen. Man fühlt sich einfach wieder richtig vor den Kopf gestoßen.“

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