Vorn an der Sp(r)itze im Bezirk Güssing

Das Gesundheitsministerium veröffentlichte am Montag eine interaktive Karte zur Durchimpfungsrate. Das Burgenland ist beim Impfen bundesweit auch weiterhin Spitzenreiter und hat nun als erstes Bundesland die 50-Prozent-Marke bei den Vollimmunisierungen geknackt. 55 Prozent der impfbaren Bevölkerung sind vollimmunisiert, das sind 50,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Fast 76% der Bevölkerung geimpft in Großmürbisch
Auch die Impfbeteiligung ist österreichweit am höchsten: 70 Prozent der impfbaren Bevölkerung – das sind 63 Prozent der Gesamtbevölkerung - haben zumindest die erste Teilimpfung erhalten. Im Gemeinderanking sind zwei Gemeinden im Bezirk Güssing besonders hervorzuheben: In Großmürbisch ist mit beinahe 76 Prozent bereits ein großer Teil der Einwohner geimpft. Der 240-Seelen Ort belegt somit den ersten Platz im kommunalen Vergleich in ganz Österreich, derweil Kleinmürbisch sich mit 75 Prozent nur knapp dahinter befindet.
Auf Nachfrage bei Großmürbischs Bürgermeister Jürgen Kurta, meinte dieser freudig dazu: „Ich habe weder appelliert, noch dazu aufgefordert; hier im Ort sind die Bewohner eher älteren Semesters, da hat das auch so funktioniert. Es wurde einfach gut angenommen und ich finde es schön, dass sie es gemacht haben. Auf eineinhalb Jahre verteilt hatten wir drei Coronafälle im Ort, das war es. Als Bürgermeister macht mich das schon stolz!“
„Natürlich die Freude über die Impfrate, aber auf der anderen Seite die Bevölkerungsstruktur, die den Altersdurchschnitt hochhält. Bei uns war’s um November, Dezember herum am schlimmsten; da hatten wir zehn bis zwölf Fälle.“ Martin Frühwirth
Ein weiterer Bürgermeister mit Grund zur Freude ist Martin Frühwirth aus Kleinmürbisch. Ob er eine aktive Impfkampagne in seiner Gemeinde gestartet habe, verneinte Frühwirth, fügte aber ergänzend an: „Naja, wir haben der Bevölkerung schon angeboten, sie über die Gemeinde zur Impfung anzumelden, und das dann auch durchgezogen. Da gibt‘s aber zwei Seiten: Natürlich die Freude über die Impfrate, aber auf der anderen Seite die Bevölkerungsstruktur, die den Altersdurchschnitt hochhält. Bei uns war’s um November, Dezember herum am schlimmsten; da hatten wir zehn bis zwölf Fälle. Das wird die Leute auch zum Impfen angeregt haben. Aber ja, erfreuliche Nachrichten – kränken tu‘ ich mich nicht!“, fügte Frühwirt verschmitzt an.
Seitens des Landes verwies man auf BVZ-Anfrage darauf, dass man nur die Anzahl der Stiche burgenlandweit zähle und die Impfungen keinen Ortschaften zugewiesen werden. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil appelliert indessen weiterhin, „zur Impfung zu gehen, um geschützt in den Herbst starten zu können.“