Die Erde steht nicht still

NEUSIEDL BEI GÜSSING / „Anscheinend kommt die Erde in Neusiedl nicht zur Ruhe“, meint Vizebürgermeister Werner Kemetter aufgrund der angespannten Lage. In Neusiedl brenne laut Bürgermeister Franz Hoanzl wortwörtlich sogar der Hut. Nach den starken Niederschlagsmengen ist der Boden im Kukmirner Ortsteil ordentlich in Mitleidenschaft gezogen, die BVZ berichtete vergangene Woche. Eine Lagerhalle steht im akut gefährdeten Gebiet und zeigt erste Risse an der Außenhülle, ein Güterweg muss auf unbestimmte Zeit gesperrt bleiben, weil der Hang weiter abrutscht. Aktuell hat sich die Lage etwas beruhigt, aber niemand weiß, wie lange, kommen doch in den kommenden Tagen weiter Niederschläge auf das Südburgenland zu.
„Die Geologen arbeiten mit Hochdruck an einem Gutachten, um die Ausmaße der Hangrutschungen zu analysieren. Die wichtigsten Maßnahmen sind aber, die Rutschungen zum Stilltand zu bringen, das hat oberste Priorität. Die Hänge sind sehr sensibel geworden – auch wenn sie nicht steil sind, sie nehmen kein Wasser mehr auf“, erklärt Bürgermeister Franz Hoanzl.
In den kommenden Tagen bleibt die Bachstraße in Neusiedl weiterhin gesperrt, auch ein Radweg zwischen Limbach und Kukmirn ist von den Erdrutschen betroffen und derzeit nicht befahrbar. Es gibt kleinräumige Umfahrungen.
Die instabile Hanglage in der Bachgasse macht die Situation noch gefährlicher, da Hauptstromversorgung, Abwasser- und Wasserleitung im Boden liegen. „Die Versorgung ist derzeit nicht gefährdet, aber der neuerliche Niederschlag kann die Situation schon kippen. Die Bevölkerung ist verunsichert. Trotzdem hoffen wir auf eine Besserung der Lage“, sagt Werner Kemetter.
Rutschende Hänge sieht man in Neusiedl bei Güssing derzeit viele. Die Lage ist angespannt, aber scheinbar stabil. Neuerlicher Niederschlag wäre aber gefährlich.