Peter Stelzmayer: Bekannt wie ein „Bunter Hund“

Erstellt am 22. Mai 2023 | 18:00
Lesezeit: 3 Min
Bunter Hund
Peter Stelzmayer betreibt das älteste Gasthaus von Güssing.
Foto: Bertie Unger
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Peter Stelzmayer ist Wirt wider Willen und sein Gasthaus wird heuer 75 Jahre alt.

Güssing feiert heuer eine Fülle von Jubiläen. 50 Jahre Stadterhebung ist das Highlight, das BORG Güssing wird 60 Jahre alt, die Burgspiele gibt es seit 30 Jahren, die Stadtkapelle wird 90 und das älteste Gasthaus der Stadt feiert ebenfalls einen runden Geburtstag. Das Gasthaus zur Burg ist 75, und Peter Stelzmayer, der das Gasthaus führt, ist ein „Bunter Hund“. Er war Obmann der Stadtkapelle Güssing, organisierte die Landesausstellung „Die Ritter“ und wurde selbst zum Ritter geschlagen. Er war der erste Mann, der beim Güssinger Fasching in Frauenkleider auftrat. In Ehrenburg in Deutschland wurde ein Getränk nach ihm benannt. Und Wirt ist Stelzmayer auch, aber wider Willen.

Der Weg war vorgezeichnet

„Als Wirtshauskind war man einfach verpflichtet, da haben sie mit dem Teller abwischen schon gewartet, als ich noch in die Volksschule ging“, sagt Stelzmayer. „Unsere Aufgabe ist es Leute für die Gastronomie zu finden und nicht zu raunzen, dass es keine gibt. 1968 kam einer aus Bad Gastein, weil er Personal suchte. So kam ich nach Bad Gastein und wurde Kellner“, sagt Stelzmayer, der davor schon maturiert hatte. In Kitzbühel fuhr er nicht Ski, sondern spielte Fußball, ehe es 1979 richtig ernst wurde. Da hatte der Vater gesundheitliche Probleme und Stelzmayer musste nach Hause, um den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Nicht gleich, aber bald und der Rest ist Geschichte. Das „Gasthaus zur Burg“ ist das älteste Gasthaus von Güssing und diese Geschichte wird immer weiter geschrieben. „Je mehr Menschen nach Güssing kommen, umso besser für uns. Ich bin da relativ früh drauf gekommen, dass wir Leute von auswärts brauchen, also Touristen. Und je mehr, umso besser für uns Betriebe“, sagt der Jubiläumswirt, der sich seit Jahrzehnten mit der Region und ihren Möglichkeiten zur Entwicklung beschäftigt. „Es geht ja immer nur darum, wer macht die Arbeit und wer wird zahlen. Egal was man macht, es reduziert sich immer auf diese zwei Fragen“, sagt der 76jährige, der Schulungsleiter bei einer Versicherung war, selbst ein Versicherungsmaklerbüro betreibt und der gerne auch Segelboote überstellt. Von Israel nach Athen, oder von Malaga über Gibraltar nach Las Palmas. So wie das „Bunte Hunde“ eben tun. Und ob sein Gasthaus noch mehr in die Jahre kommt, steht in den Sternen. „Das wird sich alles zeigen, denn ich kann´s nur wiederholen. Wer macht die Arbeit und wer zahlt. Wenn du das weißt, hast du schon gewonnen“.

Gasthaus zur Burg
So sah das Gasthaus nach dem Krieg aus.
Foto: Bertie Unger

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