Güssing: Land kauft „AktivPark“

Erstellt am 29. März 2023 | 09:15
Lesezeit: 4 Min
AktivPark Güssing
Bürgermeister Vinzenz Knor informierte über den Kauf des AktivParks.
Foto: Bertie Unger
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Die unendliche Geschichte hat ein Ende. Der Fokus des „AktivParks“ soll in Zukunft auf Sport liegen.

Die Bombe platzte kurz vor 20 Uhr, also gegen Ende der Gemeinderatssitzung in Güssing. Bürgermeister Vinzenz Knor verkündete den Kauf des „AktivParks“ durch das Land Burgenland. „Die Gerüchteküche brodelte in den letzten Tagen ziemlich heftig, also rief ich den zuständigen Landesrat Heinrich Dorner an und der bestätigte mir den Kauf der gesamten Liegenschaft“, sagt Knor. „Das Land wird den „AktivPark“ umbauen und es wird in Zukunft verstärkt in Richtung Sport gehen.

Für die Stadt ergibt sich dadurch eine gute Verhandlungsbasis, weil das Land ein guter Partner ist“, sagt Knor. „Die Geschichte zieht sich ja schon über zehn Jahre, der AktivPark wurde erstmals 2012 geschlossen und wir haben damals auch vier Jahre gebraucht, um die Sporthalle in unser Eigentum zu bringen. Nähere Details weiß ich aktuell aber noch nicht“, meint der Stadtchef. „Wir sind froh, dass das endlich über die Bühne gegangen ist, weil der „AktivPark“ ja doch eine Bereicherung für Güssing ist“, sagt Vizebürgermeister Franz Fabian. „Da wird sich wohl auch einiges in Richtung Gastronomie und Hotelerie tun und ich glaube, dass wir da wieder einen Schritt vorwärts machen“, sagt Fabian.

Land bestätigt den Kauf des „AktivParks“

Peter Slawik, Pressesprecher von Landesrat Heinrich Dorner, bekräftigt die Ausführungen des Güssinger Bürgermeisters. „Ja ich kann den Kauf des „AktivPark “ Güssing durch das Land bestätigen. Das entspricht auch den Überlegungen in unserer Sportstrategie. Die Pläne im Detail werden aktuell erarbeitet“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrates. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

AktivPark Güssing
Foto: BVZ

Geschichte des Aktivparks

Über zwanzig Jahre hat der „AktivPark“ besonders das sportliche Leben in der Region geprägt. Es ist eine Geschichte, die geprägt ist von vielen Hochs und Tiefs, von großen Plänen und enttäuschten Hoffnungen.

1998 ging das Hotel, ausgestattet mit sportlichen Innen- und Außenanlagen in Betrieb, 2003 wurde das Angebot um einen beheizter Kunstrasen- und einen Naturrasenplatz erweitert. Bowlingbahn, Billardtische, ein Fitnessraum und die „Player’s Bar“ rundeten das Angebot ab. Viele Vereine nutzten das Angebot und hielten ihre Trainingslager hier ab, mit der Auslastung war man recht zufrieden. 2009 traf ein Hochwasser den „AktivPark“ schwer, jahrelang waren die Spuren zu sehen.

Neue ehrgeizige Pläne

2012 schmiedete man schon neue Pläne: ein Golfresort mit auf einer Fläche von 180 Hektar, durchzogen mit feinen Bungalows, sollte entstehen. Die daraus resultierenden Einnahmen hätten dem „ AktivPark“ zugute kommen sollen, an dem nicht nur das Hochwasser sondern auch die Spuren der Zeit nicht spurlos vorüber gestrichen sind. An dem Projekt schieden sich aber mehrere Geister, und so wurden das Hotel inklusive aller sportlichen Anlagen noch im selben Jahr geschlossen.

2016 wurde wieder geöffnet, was besonders der Initiative des damaligen Basketball-Obmanns Reinhard Koch zu verdanken war, der „seine Knights“ nicht heimatlos sehen wollte. 2018 einigten sich dann auch Gemeinde und Eigentümer, die Gemeinde erwarb die Sporthalle und die dahinterliegenden Tennisplätze, und Mietverträge für einige Räume, wie beispielsweise die Umkleidekabinen, wurden unterzeichnet.

2019 wagte die WSF-Gruppe einen weiteren Vorstoß in Sachen Golf-Projekt, stieß damit aber zum zweiten mal auf keine positive Resonanz. Damit stand fest, dass der „AktivPark“ verkauft werden soll und sich auch kein Golfball den Weg durch Güssings Wald- und Wiesenlandschaft bahnen wird. Es sollte keine Einschränkungen im Hotelbereich geben, bis ein neuer Eigentümer gefunden und somit eine geordnete Übergabe erfolgen kann.

AktivPark Güssing
Foto: BVZ

Ddie Corona-Krise hatte die Buchungslage im AktivPark gleich Null gefahren, auch hier stieß man an seine finanziellen Grenzen. Die „AktivPark“-Lichter gingen mit 31. Oktober 2020 endgültig aus.

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