Güssing vor Hochwasser sicher

Erstellt am 26. Jänner 2011 | 00:00
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MASSNAHMEN / Mit einem Rückhaltebecken und einem Damm soll das betroffene Hochwassergebiet geschützt werden. Alle Genehmigungen wurden eingeholt.

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Bürgermeister Peter Vadasz, Landesrat Werner Falb-Meixner und Wasserbauexperte Josef Wagner mit den Plänen des Hochwasserschutzprojektes Zickenbach in Güssing.S. WAGNER
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VON SARAH WAGNER
GÜSSING / Endlich ist es soweit. Bei der vergangenen Regierungssitzung wurde das letzte wichtige Zeichen für den Hochwasserschutz der Stadt Güssing gesetzt. Alle Genehmigungen, Unterschriften und Bewilligungen sind eingeholt. „Das Ausschreibungsverfahren beginnt in Kürze. Das Verfahren wird zwei bis drei Monate dauern. Dann erfolgt der Baustart“, erklärt Wasserbauexperte Josef Wagner. Im Mai soll also der Bau beginnen, die Fertigstellung ist laut Wagner 2012 geplant: „Ende 2012 wird der Hochwasserschutz funktionsfähig sein.“

Durch die Errichtung eines Rückhaltebeckens am Zickenbach in Güssing, Krottendorf und Steingraben wird ein Retentionsvolumen von 480.000 Kubikmeter geschaffen. Der Beckendamm weist eine Länge von rund 500 Metern und eine Höhe von bis zu 6,5 Metern auf. Die Hochwasserentlastung wird mit einer Breite von 90 Metern ausgeführt. Über zwei Grundablässe in den Zickenbach beziehungsweise den Teichdotierungsgraben und in weiterer Folge in die Strem wird Güssing vor einem 100-jährigen Hochwasserereignis geschützt. Des Weiteren wird für die Fischpassierbarkeit eine Fischwanderhilfe errichtet. Mit den Maßnahmen sollen vor allem die Bereiche Kindergarten, Kulturzentrum, Hauptschule, Altenwohnheim und die Arztpraxis vor Wassermengen geschützt werden, jene Bereiche, die bei den Hochwasserereignissen 2009 besonders betroffen waren.

„Es freut mich, dass die im Jahr 2009 schwer von Überschwemmungen betroffene Stadt Güssing ein vorbildliches Hochwasserschutzprojekt am Zickenbach realisiert, um das Gemeindegebiet zukünftig vor 100-jährigen Hochwasserereignissen zu schützen“, berichtet Landesrat Werner Falb-Meixner bei einer Pressekonferenz am Montag.

Die Gesamtkosten betragen rund 1,6 Millionen Euro und werden zu 45 Prozent (720.000 Euro) vom Bund und zu 35 Prozent (560.000 Euro) vom Land getragen, der Gemeindeanteil liegt bei 20 Prozent (320.000 Euro). Für Bürgermeister Peter Vadasz sind die Hochwasserschutzmaßnahmen „nur ein Teil des gesamten Hochwasserschutzes für Güssing“. Ein weiterer notwendiger Schritt ist das Projekt Schintergraben-Mühlengrund, dafür müssen nun die Unterschriften der betroffenen Personen eingeholt werden. Mit rund 14,5 Millionen Euro Investitionsbedarf ist die Strem der kostenintensivste Fluss des Südburgenlands, am Zickenbach beträgt der Investitionsbedarf über elf Millionen Euro und jener an der Pinka knapp neun Millionen Euro.

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