Es menschelt endlich wieder. Über das langsame Hochfahren der Gastronomie.
Lange mussten Tourismusverbände und vor allem die Gastronomie auf erste, vorsichtige Öffnungsschritte warten. Am vergangenen Mittwoch war es dann so weit und Gäste sahen ihre Stammlokale endlich wieder auch von innen. Neben dem wirtschaftlich signifikanten Faktor in puncto Einnahme für Wirte und Beschäftigung von Angestellten eine wichtige Chance, aber auch für noch so kleine Gemeinden endlich eine Möglichkeit zu gesellschaftlichem Austausch. Für viele gehörte ein regelmäßiges Treffen beim Stammwirt eben genauso zur Wochenroutine, wie der Einkauf oder ein Besuch in der Kirche (manchmal sogar alle drei Events nacheinander). In den letzten Monaten wurde es jedoch still im Ortsleben. Wo soll man noch über die Angelegenheiten der eigenen Gemeinde reden? Wo, wenn nicht im Wirtshaus, erfahren Gemeinderäte, Bürgermeister und Parteien die ehrlichsten Wortmeldungen? Nicht bei der Gemeinderatssitzung, die aktuell noch schlechter besucht ist, als vor Corona. Nicht via „Sozialen Medien“.
Sondern nach ein, zwei, drei Spritzern und noch ein paar Seideln beim Wirt des Vertrauens. Dort wo die Leute zusammenkommen, dort wird diskutiert - und das kann aktuell nur gesund sein.