Petition für die Gyn
Die in der Vorwoche bekannt gegebene Schließung der gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses Güssing sorgt für Aufregung. Kritik kommt von der ÖVP mit Vize Alois Mondschein, Walter Temmel und Marianne Hackl („die nächste Darabos-Baustelle“), die umgehend eine Petition gegen die Verlegung der Facharztstelle von Güssing nach Oberwart ins Leben riefen (www.change.org). Zu Redaktionsschluss hatten bereits mehr als 1.200 Personen gegen die Schließung der Gynäkologie unterschrieben. In der Petition werden Landesrat Norbert Darabos und der interimistische KRAGES-Geschäftsführer Karl Helm dazu aufgefordert, ihre Pläne zu überdenken.
„Eine Schließung wäre eine gravierende Verschlechterung für die medizinische Versorgung der Frauen im Bezirk Güssing und Umgebung. Das Krankenhaus als wichtigster Arbeitgeber in Güssing würde weiter an Bedeutung verlieren. Der Verlust der Geburtenstation und die nun geplante Schließung der Gynäkologie fügen sich nahtlos in die ständige Reduktion der Leistungen des Krankenhauses ein. Es dürfte der Beginn des Schließungsprozesses des Akutkrankenhauses Güssing sein“ befürchtet Vizebürgermeister Alois Mondschein, der die Erhaltung einer gynäkologischen Wochenklinik fordert.
Patientenzahlen in Güssing sind rückläufig
Die KRAGES verweist auf seit Jahren sinkende Fallzahlen, 2014 gab es in der gynäkologischen Ambulanz 470 Patientinnen, 2016 waren es nur noch 380 – Tendenz sinkend. „Je höher die Fallzahlen in einer Abteilung sind, umso mehr steigt die Expertise an einem Standort, Schwerpunktsetzungen sind medizinisch sinnvoll“, argumentiert die KRAGES und verweist darauf, dass nur eine Facharztstelle verlegt wird: „Oberarzt Dr. Wolfgang Astl verstärkt künftig das Team um Primar Alexander Albrecht an der Gynäkologie im Schwerpunktkrankenhaus Oberwart. Außerdem werden in Güssing die Kapazitäten in den Bereichen Orthopädie und Innere Medizin/Rheumatologie gesichert und ausgebaut.“
Zusätzlich ist für 2018 die Einrichtung einer sogenannten Akut-Ordination im Krankenhaus Güssing geplant, in Oberwart gibt es sie bereits seit 2016. In dieser sind Allgemeinmediziner zwischen 17 und 22 Uhr im Krankenhaus dienstbereit und ergänzen die hausärztliche Versorgung.