Stegersbach: Warten hat ein Ende im Tourismus. 2G für Mitarbeiter des Falkensteiner Hotels und ein offener Brief an die Bundesregierung, der vielleicht seinen Teil zum kommenden Lockdown-Ende am Sonntag beigetragen hat.

Ab 1. Februar 2022 wird in allen Falkensteiner Standorten die 2G Pflicht für Mitarbeiter eingeführt. Die Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG) ließ in ihrem Schreiben sogar verlauten, dass „das Unternehmen für Neueinstellungen noch einen Schritt weiter geht – ab sofort werden nur noch geimpfte Mitarbeiter eingestellt.“
„Wir haben bereits eine Impfquote von circa 90 Prozent und ein paar Genesene; bei Neuanstellungen werden wir diese Vorschrift dann natürlich befolgen.“ Rene Sulzberger
Rene Sulzberger vom Stegersbacher Standort sieht das unproblematisch: „Wir haben bereits eine Impfquote von circa 90 Prozent und ein paar Genesene; bei Neuanstellungen werden wir diese Vorschrift dann natürlich befolgen.“ 2G-Regeln werden ab kommendem Sonntag wieder ständiger Begleiter in allen Beherbergungsbetrieben, da am Mittwoch seitens der Bundesregierung das Lockdown-Ende für Geimpfte und Genesene verkündet wurde. Die Hotellerie darf neben Gastronomie, Handel und körpernahen Dienstleistern wieder ihre Pforten öffnen.
Offener Brief an Regierung übte zusätzlich Druck aus
Erst diese Woche wurde von der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) ein offener Brief an die Bundesregierung verfasst, in dem sie die Öffnung mit 12. Dezember forderte. Eingangs wies man wegen fehlender Touristen auf das nun insolvente Unternehmen Salzburger Schokolade, Hersteller von Mozartkugeln, hin. Unterstützt wurde der Brief auch von Larimars Inhaber Johann Haberl. „Der Brief wird seinen Teil zur Öffnung beigetragen haben. Kollegen aus Tirol, Salzburg und Vorarlberg haben intensiven Druck auf die Bundesregierung ausgeübt.
„Wir sperren erst am Montag auf, weil das ein riesiger Aufwand ist, aber wir freuen uns natürlich. Trotzdem ist das Vertrauen in den Staat berechtigt sehr tief.“ Johann Haberl
Natürlich ist die Erleichterung groß, aber nachdem die ganze Welt offen hat; es muss nicht sein, dass Österreich Lockdown-Weltmeister wird. Anscheinend müssen wir lernen, gegenüber der Regierung unbequemer zu werden“, so Haberl abwertend. Ausgesprochene Kritik übte er an teils noch ausständigen Entschädigungszahlungen vom vorherigen Lockdown. Der Hotelier abschließend mit gemischten Gefühlen: „Wir sperren erst am Montag auf, weil das ein riesiger Aufwand ist, aber wir freuen uns natürlich. Trotzdem ist das Vertrauen in den Staat berechtigt sehr tief.“
Im Hotel Reiters saß man auch schon auf den sprichwörtlichen Nadeln und hoffte auf das baldige Lockdown-Ende und die Botschaft, dass wieder aufgesperrt werden darf. Zuletzt waren neben der zwangsgemäßen Schließung auch Umwidmungspläne ein Grund um ungeduldig zu werden. Im Jänner dieses Jahres wurden die Chaletdorf-Pläne von Karl Reiter am Thermenhügel bekannt, wie die BVZ berichtete. Die Pläne seien laut Karl Reiter noch aktuell, derzeit komme man aufgrund des Umwidmungsverfahrens nicht weiter.
Umwidmungen dauern noch bis Ende des Jahres
Auf Nachfrage in der Gemeinde bei Amtsleiter Alexander Friedl versicherte dieser, dass das Verfahren bestimmt noch bis Ende des Jahres dauern würde. „Das Umwidmungsverfahren liegt derzeit noch bei der Landesregierung. Wenn das erfolgt ist, kann die Firma Reiter bei der Bezirkshauptmannschaft Güssing die Pläne einreichen. Solche Widmungsverfahren dauern in der Regel nun mal sechs bis acht Monate.“