Biogas droht das Aus. Keine Entscheidung im Parlament über Ökostromnovelle. Kommt diese wie geplant, könnten in Strem die Lichter ausgehen.

Die Biogasanlage in Strem wurde vor zwölf Jahren, am Beginn der Biogasaktivitäten in Europa, als Forschungs– und Demonstrationsanlage ins Leben gerufen. In dieser Zeit wurden über 50 Forschungsprojekte mit der TU Wien, IFA Tulln, Johanneum Research, AGES u.v.m. durchgeführt. Die Ergebnisse brachten neue, wesentliche Erkenntnisse für den Betrieb von modernen Biogasanlagen.
Betrieb müsste im Jänner 2018 eingestellt werden
Nach der derzeitigen Lage würde die Anlage mit Jänner 2018 den Betrieb einstellen müssen. Die Biogasanlage ist seit Beginn eng an das Fernwärmenetz in Strem gebunden. Mit der Abwärme der Biogasanlage werden 130 Abnehmer versorgt, darunter das Seniorenheim, die Volksschule, der Kindergarten, die Pfarre, der Polizeiposten, die Ärztin und die Gemeinde. Mit der Schließung würden diese Abnehmer nicht mehr ausreichend mit Wärme versorgt werden können.
Die Rohstoffe kommen ausschließlich von den Landwirten der näheren Umgebung, darunter befinden sich 30 Biolandwirte. Die verarbeiteten Rohstoffe wie das Gras der Naturschutzwiesen, Zwischenfrüchte, Grünschnittroggen, Ackerfutter, von Unwettern zerstörte Kulturen und Mais ergeben nach ihrer Verarbeitung einen wertvollen, im Biolandbau zugelassenen Dünger. So werden die landwirtschaftlichen Kreisläufe geschlossen und teilweise minderwertige landwirtschaftliche Urprodukte zu wertvollem Naturdünger veredelt. Der Großteil des Jahresumsatzes verbleibt in der Region – so profitieren die regionalen Wirtschaftstreibenden und die Landwirte vom Bestand der Biogasanlage.