Stinatz: Dicke Luft in der Kommunalpolitik. Bürgermeister Andreas Grandits und Vizebürgermeister Josef Kreitzer sind sich derzeit uneinig.

Von Silke Katschner. Erstellt am 10. Dezember 2021 (05:49)
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Pflege wieder Thema im Wahlkampf
Symbolbild
APA (Symbolbild/dpa)

Zwischen Bürgermeister Andreas Grandits und seinem Vize Josef Kreitzer hängt der Haussegen schief. Konkret geht es in der Debatte um den neuen Pflegestützpunkt der Volkshilfe, der von der OSG in Stinatz errichtet werden soll (die BVZ berichtete).

Ausschlaggebend war unter anderem ein Facebook-Posting der SPÖ Stinatz, worin steht, dass der Bürgermeister das Projekt „beinahe in den Sand setzte“ und es nur durch Vizebürgermeister Josef Kreitzer (SPÖ) „gerettet werden konnte.“ Dies, sowie die Projektarbeit an dem Pflegestandort im Alleingang von Josef Kreitzer weist Bürgermeister Andreas Grandits (ÖVP) auf das Schärfste zurück.

„Man versucht, mich in dieser Causa zu verleumden. Ich war natürlich in meiner Aufgabe als Bürgermeister von Anfang an beteiligt an diesem Projekt. Ich habe mit den ehemaligen Hausbesitzern beim Standort Hauptstraße 89 die Gespräche geführt und somit der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft eine Alternative zum möglichen Standort am Hauptplatz aufgezeigt. Ich halte diese Lügerei einfach nicht mehr aus.“

Grandits überlegt rechtliche Schritte einzuleiten

Zuletzt war seitens Grandits sogar die Rede, rechtliche Schritte gegen diesen Sachverhalt einzuleiten; diese seien gerade in der Prüfung. Josef Kreitzer beharrt weiter auf seinem Standpunkt, dass sich der Bürgermeister nicht an dem Projekt beteiligte und er „alles“ selbst auf die Beine stellte.

Bei der letzten Bauverhandlung waren auch Volkshilfepräsidentin Verena Dunst und Geschäftsführer der OSG, Alfred Kollar, anwesend. Verena Dunst wies darauf hin, dass „nächstes Jahr Gemeinderatswahlen sind“ und schilderte den Verlauf des Projektes durch Initiative von Kreitzer seit 2018 ähnlich. Grandits habe sie nie gesehen, Kreitzer habe laut Dunst mit der OSG so verhandelt, dass das Risiko für die Gemeinde halbiert wurde.

„Ich bin froh, dass das Projekt bald umgesetzt wird. Darauf sollten sich alle Beteiligten konzentrieren“ Alfred Kollar

Alfred Kollar konzentriert sich aufs Wesentliche: „Ich bin froh, dass das Projekt bald umgesetzt wird. Darauf sollten sich alle Beteiligten konzentrieren – etwas Großartiges und Zukunftsweisendes für Stinatz und die Bevölkerung zu schaffen“, so die versöhnlichen Worte Kollars. Laut ihm einigten sich die Gemeinde und OSG auf die Generalmieterstellung von Stinatz in den ersten drei Jahren, danach wird evaluiert. Sollten unter 50 Prozent belegt sein, werden vier Wohnungen dem freien Markt zur Verfügung gestellt. Die Sorge, dass nur die Hälfte der Wohnungen belegt sei, teile Kollar überhaupt nicht.