Güssinger Asylunterkunft wegen Terrorverdachts gestürmt

Aktualisiert am 08. November 2020 | 14:43
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Polizei Symbolbild
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Foto: Pradeep Thomas Thundiyil, Shutterstock.com
In den Mittagsstunden kam es am Samstag zu einem Polizei-Einsatz in Güssing. Zirka um 10.30 Uhr sahen Passanten, wie vermummte und bewaffnete Polizisten ein Haus stürmten. Schauplatz war eine Flüchtlingsunterkunft, die an der Hauptstraße liegt.
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Augenzeugen berichteten, dass mehrere Einsatzwagen vor Ort waren. Aufgrund der Ausrüstung der Polizisten wurde an einen Einsatz der Cobra gedacht, diese Vermutung hat sich jedoch nicht bestätigt. "Diese Bilder kennt man nur von Wien, in Güssing rechnet man nicht damit", erzählen die Augenzeugen von dem ungewöhnlichen Vorfall. 

Auf Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt erhielt die BVZ die Auskunft, dass es sich um einen Einsatz lokaler Polizeieinsatzkräfte in Einsatzmontur (ähnlich wie die der Cobra) handelte. Es gab eine Hausdurchsuchung wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, die auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Eisenstadt durchgeführt wurde und die sich gegen eine bestimmte Person richtete. 

Bei dieser Hausdurchsuchung wurden jedoch keine Waffen oder Sprengstoff gefunden. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass es keinen Zusammenhang mit den Anschlägen in Wien gäbe. Die Erhebungen und die Einvernahme am Samstag hatten "keinen dringenden Tatverdacht gegen die Person ergeben", erklärte Roland Koch von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Daher wurde keine Festnahme angeordnet und keine Haft verhängt. Der Mann ist auf freiem Fuß, die Erhebungen laufen weiter. 

"Wir gehen jedem Anfangsverdacht nach und prüfen alle Hinweise gründlich, in diesem Fall habe sie sich nicht verdichtet", erklärt Koch. Die Ermittlungen werden vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung und der Staatsanwaltschaft weitergeführt.   

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