„Schlampiger Skandal“

Erstellt am 27. Juni 2012 | 00:00
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GEMEINDERAT / SPÖ-Antrag auf Einführung des Diskobusses von ÖVP abgelehnt. Zuschauer erzürnt über Abstimmungsverhalten.

VON CARINA GANSTER

JENNERSDORF / Nachdem der Diskobus seit vergangener Woche auch in sechs Gemeinden im Bezirk Jennersdorf – die Bezirkshauptstadt ist nicht dabei – seine Runden zieht und die Jugendlichen sicher ins Baby‘O nach Ilz bringen soll, brachte die SPÖ-Fraktion bei der vergangenen Gemeinderatssitzung einen Antrag zur Einführung des Diskobusses ein, damit auch die Jugendlichen aus der Bezirkshauptstadt zum Fahrtpreis von zwei Euro den Diskobus nutzen können. Weil die Stadtgemeinde nicht als Partner beim Projekt Diskobus dabei ist, müssen die Jugendlichen fünf Euro zahlen. Wie nicht anders erwartet, wurde der Antrag von der ÖVP-Mehrheit abgelehnt. Zuvor gab sich die Bürgermeisterpartei (ÖVP) „jedoch gesprächsbereit und versuchte mit einem Abänderungsantrag die Wogen zu glätten“, meinte Ortschef Willi Thomas. Die Annahme der Jugend-Taxigutscheine auch im Diskobus, um den Jugendlichen die freie Wahl zwischen beiden Systemen zu ermöglichen, wäre ein Schritt in die richtige Richtung, so der Vorschlag der ÖVP-Fraktion.

SPÖ-Landtagsabgeordneter und Diskobusinitiator Mario Trinkl, der auf den Zuschauerplätzen die Sitzung verfolgte, wurde zu Wort gebeten. „Dieser Antrag ist eine Farce und das Angebot ist äußerst faul“, erklärte er. Daraufhin zog die ÖVP den Antrag zurück und der Bürgermeister ließ über den ursprünglichen SPÖ-Antrag abstimmen. Dabei hat sich laut Trinkl ein Skandal abgespielt. „So ein schlampiges Abstimmungsverhalten habe ich noch nie gesehen, da haben nicht alle mit abgestimmt, weder bei dafür, bei dagegen und auch nicht bei den Enthaltungen“, so Trinkl. Der Bürgermeister weißt die Vorwürfe zurück und meint, „als Zuhörer hat man eine schlechte Ausgangsposition. Die Abstimmung war richtig.“

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