Schule hat Putzproblem


VON VANESSA BRUCKNER
OBERWART / Eine Schule, keine Reinigungskräfte. Mit diesem Problem ist das Zweisprachige Gymnasium in Oberwart schon seit Wochen konfrontiert. Eine Reinigungskraft ging in Pension, die andere ist im Krankenstand. Wie die BVZ jetzt erfahren hat, wurden die Schüler vor den Sommerferien dazu aufgefordert, gewisse Reinigungsarbeiten selbst zu verrichten. Auch die Lehrer halfen mit. Das „Putzproblem“ konnte über die Ferien allerdings nicht bereinigt werden. Noch gibt es keine Lösung und vor allem: kein Personal.
„Wir mussten Tische und Sessel abwaschen, Fensterbretter reinigen und den Raum zusammenkehren. Das Ganze hat vielleicht eine Stunde gedauert. Mich hat es nicht so sehr gestört, aber es haben sich schon sehr viele darüber aufgeregt“, so eine Schülerin im BVZ-Gespräch.
„Es wird den Schülern sicher nicht geschadet haben“, ist der Direktor der Schule, Martin Zsivkovits, überzeugt. „Ich selbst war Zögling eines Franziskanerseminares, dort mussten wir auch die Toiletten selber reinigen, aber deswegen hat man nicht gleich von Kinderarbeit gesprochen.“
„Die Stelle wird auch nicht nachbesetzt werden“, sagt der Zuständige vom Land, Erwin Horvath. „Es herrscht Aufnahmestopp, die Schulen müssen sich eigenständig darum kümmern, eine externe Reinigungsfirma zu beauftragen.“
Resch spricht von Politikum, Resetar kontert „als Mutter“
Landesschulratspräsident Gerhard Resch ortet hier ein reines Politikum: „Ich hörte, dass die Beschwerde von Landesrätin Michaela Resetar kommt, die ein Kind an dieser Schule hat. Wenn sie daraus eine politische Angelegenheit machen will, soll sie gleich Geld für zusätzliche Reinigungskräfte aufstellen. Die Beschwerden sind lächerlich. Kein Schüler wurde zu etwas gezwungen, es war kurz vor Schulschluss und die Prüfungen vorbei.“
VP-Landesrätin Michaela Resetar zu den Vorwürfen: „Mein Sohn hat mir von der Putzaktion erzählt. Er hatte Spass dabei und muss daheim natürlich auch mithelfen. Trotzdem ist es ein Skandal. Es kann nicht sein, dass Schüler und Lehrer ein Geländer putzen müssen, und es kann auch nicht sein, dass zu Schulbeginn noch immer keine Lösung da ist. Ich sitze im Elternverein. Mir nachzusagen, ich wolle daraus eine politische Geschichte machen, ist völlig absurd.“
Elternvereinsobmann Ronald Subosits: „Wir wollen gemeinsam eine konstruktive Lösung für die Schule finden. Dinge, wie eine tägliche Reinigung der sanitären Anlagen, müssen gewährleistet sein, soviel steht fest.“