„Schwarz“ geschossen?
BEZIRK GÜSSING / Drei kapitale Hirsche und vier Wildschweine soll ein 69-jähriger Jäger aus der Steiermark in einem Jagdrevier im Südburgenland von 2007 bis 2009 geschossen haben, ohne die Abschüsse den beiden Jagdpächtern - Vater und Sohn - zu melden.
Außerdem soll der Jäger einmal einen Hirsch der Klasse III angeschossen haben. Das Tier wurde später verendet im Nachbarrevier aufgefunden.
Die beiden Jagdpächter konnten in den angeklagten Fällen nicht, wie vereinbart, ihren Anspruch auf ein Drittel des Wildbreterlöses geltend machen. Es geht insgesamt um einen Schadensbetrag von 28.000 Euro, der sich aus dem Wert des angeblich „schwarz“ geschossenen Wildes ergibt.
Der Jäger bekannte sich nicht schuldig. „Ich habe jedes Mal, wenn ich Wild geschossen habe, das an den Jagdpächter gemeldet“, sagte er vor Gericht. Den Vorfall mit dem angeschossenen Hirsch habe es gar nicht gegeben.
Im August 2008 soll der Jäger die Häupter von zwei Hirschen einem Bekannten gezeigt haben. „Ich gratulierte ihm noch“, sagte der Zeuge vor der Polizei aus. „Dieser Mann hat bei mir Hausverbot“, erklärte dazu der Jäger.
Er habe stets alle Abschüsse im Jagdbuch vermerkt und die entsprechenden Geldbeträge auf das Konto der Jagdgesellschaft überwiesen. Einen sogenannten „Einser-Hirsch“ habe er nie geschossen.
„Einser-Hirsch“: „Da kann ich nur lachen...“
Vorgeworfen wird dem Jäger nämlich unter anderem, im November 2009 einen Hirsch der Klasse I mit einem Geweihgewicht von 13 Kilogramm und einem Wert von 10.000 Euro geschossen zu haben. „Da kann ich nur lachen, bei so einem Blödsinn“, meinte der Angeklagte vor Gericht.
Der Prozess wurde vertagt und wird noch diese Woche fortgesetzt.