Therme als Stromproduzent

Erstellt am 11. Juni 2014 | 09:01
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Foto: NOEN, mk Salzburg
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Stegersbach / Auf dem Dach der Therme und des Allegria soll eine Photovoltaik-Anlage installiert werden. Thermenchef Karl Reiter: „Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“
Auf dem Dach der Therme und des Allegria Hotels soll eine große Photovoltaik-Anlage installiert werden. Die Anlage soll künftig bis zu 150 Kilowattstunden Strom ins örtliche Netz einspeisen.

Energieautark wird die Therme nicht werden

Umgesetzt wird die Photovoltaikanlage im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsmodells. Die Gesamtprojektkosten liegen bei rund 180.000 Euro. Bürger können Beteiligungsscheine im Wert von 500 Euro kaufen. Geplant ist, dass 200 solcher Scheine aufgelegt werden.

Ursprünglich war angedacht, auch auf den Dächern der drei weiteren großen Hotels Photovoltaikanlagen zu installieren, die Dachflächen reichen dazu aber nicht aus. Energieautark wird die Therme deshalb also nicht werden.

„Die Energie, die damit erzeugt wird, ist ungefähr der Verbrauch, den 30 Vier-Personen-Haushalte verbrauchen. Die Therme und das Hotel selbst verbrauchen aber rund zehn Mal mehr Strom“, erklärt Projektleiter Andreas Schneemann.

Reiter unzufrieden: „Sollen als einzige die Last tragen“

Ziel des Projekts ist die ökologische Weiterentwicklung der Region. Projektleiter Andreas Schneemann sieht in dem Paket einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu mehr umweltfreundlicher Energieerzeugung. „Gerade auf lokaler Ebene brauchen wir effektive Maßnahmen zur Verminderung der Emissionen klimaschädlicher Gase.“

Die forcierte Verbreitung regenerativer Energien sei daher auch ein wesentliches Ziel der gemeinsam ins Leben gerufenen „Klima- und Energiemodellregion Stegersbach“. Die hat sich zum Ziel gesetzt, für mehr Klimaschutz einzutreten, die Energieeffizienz in Haushalten und Betrieben zu steigern, den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken und die Verbreitung von regenerativen Energien zu unterstützen.

Nicht ganz glücklich mit der Idee ist Thermenchef Karl Reiter. „In dieser Angelegenheit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Eigentlich war davon die Rede, dass alle Hotels beim Großprojekt mitmachen. Jetzt sollen wir als einziges Unternehmen die Last dafür tragen und da spreche ich nicht von finanziellen Nachteilen“, sagt Reiter, der den weiteren Entwicklungsprozess abwarten möchte.

Modellregion ist Vorreiter in Sachen Energie

Für Schneemann hingegen ist der Bau der Anlage längst fix. „Wir haben vor, noch im heurigen Jahr mit dem Bau der Anlage zu starten“, so Schneemann.

Beim Thema Energie ist die Modellregion Stegersbach echter Vorreiter. „Wir wollen verantwortungsbewusst mit dem Thema Energie umgehen, darum haben wir beispielsweise auch E-Bikes in den Hotels und unsere Golfcarts mit Elektromotoren ausgestattet“, sagt Tourismusobmann Richard Senninger.

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