Unfallopfer im Stich gelassen - Mann starb!

Erstellt am 11. April 2012 | 00:00
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AUF DER FLUCHT / Zwei Ungarn schossen einen Motorradfahrer ab, der danach von einer Autolenkerin überrollt wurde.

BEZIRK JENNERSDORF /  Am 31. März 2011 ereignete sich auf der B65 bei Eltendorf ein schrecklicher Verkehrsunfall, bei dem ein 33-jähriger Motorradfahrer aus Ungarn getötet wurde. Vorige Woche mussten sich wegen dieses Unfalls eine 21-jährige Frau und zwei Männer aus Ungarn, 25 und 23 Jahre alt, verantworten.

Die beiden Ungarn sollen vor dem Unfall einen Einbruchsdiebstahl beim Abfallwirtschaftszentrum Rudersdorf begangen haben. Mit dem Diebsgut im Auto sollen sie sich auf den Heimweg begeben haben. Von einer Nebenstraße kommend, wollte der ungarische Lenker nach links in die B65 einbiegen.

„Ich sah, dass ein Motorrad näher kam, schätzte es aber so ein, dass es sich ausgeht“, erklärte der 25-jährige, zweifach vorbestrafte Ungar vor Gericht. „Als ich abbog, hörte ich ein lautes Geräusch bei meiner linken Hintertür.“

„Haben Sie sich überlegt, auszusteigen und zu schauen, wie es dem Verletzten geht?“, wollte Richterin Mag. Gabriele Nemeskeri wissen. „Ich bin nicht ausgestiegen, weil ich Angst hatte. Ich wollte das nicht wahrhaben“, antwortete dieser.

Unfallstelle nicht  abgesichert!

„Hatten Sie Angst, weil Sie vorher einen Diebstahl begangen haben?“, fragte die Richterin weiter. „Nein, die eine Sache hat mit der anderen gar nichts zu tun. Ich rechnete nicht damit, dass es als Diebstahl zählt, wenn man etwas aus einer Mülltonne herausnimmt“, erklärte der Ungar.

Ihm wurde ebenso wie seinem Beifahrer vorgeworfen, den verletzten Motorradfahrer im Stich gelassen zu haben. Weil die beiden Ungarn die Unfallstelle nicht absicherten, sondern davonfuhren, wurde der Motorradfahrer Opfer eines weiteren Unfalls.

„Ich war am Heimweg von der Arbeit. Bei Poppendorf überholte mich der Motorradfahrer“, erklärte die 21-jährige Beschuldigte vor Gericht. Außerhalb von Poppendorf habe sie an Geschwindigkeit zugelegt, sei von einem Licht geblendet worden, habe ausweichen wollen, versuchte zu bremsen: „Aber es war zu spät!“, so die junge Frau.

Sie hatte den auf der Fahrbahn liegenden Motorradfahrer überrollt, der Mann starb. Alle drei Unfallbeteiligten wurden wegen des Vergehens der fahrlässigen Tötung angezeigt.

Die Richterin vertagte das Verfahren.

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