Vadasz vertagt Kauf

Erstellt am 28. Dezember 2011 | 00:00
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KAUF / Bei der erneut einberufenen Gemeinderatssitzung setzte Stadtchef Vadasz den brisanten Tagesordnungspunkt ab.

VON SARAH BAUMGARTNER
GÜSSING / Bei der Gemeinderatssitzung der Stadtgemeinde am 15. Dezember kam es zwischen den Gemeinderäten der SPÖ und ÖVP zu einem Eklat. Alle anwesenden „Roten“ zogen geschlossen aus der Sitzung aus. Grund dafür war der von der ÖVP beabsichtigte Kauf von 46 Prozent der Anteile der Fernwärme, die derzeit Reinhard Koch gehören. Er hält bei 51 Prozent und möchte 46 davon abstoßen (die BVZ berichtete).

Durch den Auszug der SPÖ-Mandatare konnte kein Beschluss gefasst werden, Stadtchef Peter Vadasz (ÖVP) lud am 23. Dezember zu einer neuerlichen Gemeinderatssitzung. Rechtlich wäre es möglich gewesen, ausschließlich mit den Stimmen der ÖVP den Beschluss über den Kauf der Anteile in der neuen Sitzung zu fassen. Doch es kam anders: Vor Beginn der Tagesordnung setzte Bürgermeister Vadasz den brisanten Tagesordnungspunkt ab und kündigte an, dass es im Jänner Gespräche zwischen beiden Fraktionen mit den beiden Geschäftsführern der Fernwärme, Reinhard Koch und Harald Roschitz, geben wird. Bei dieser Informationsveranstaltung, die bereits in den kommenden Tagen stattfinden soll, sollen „Unklarheiten beseitigt und alle Fragen beantwortet werden“, so Vadasz.

Vor allem über die Biostromanlage, an der die Fernwärme beteiligt ist, soll laut Vadasz in den Gesprächen informiert werden. „Es gab Probleme mit der Turbine, diese sind aber gelöst. Die Leute wollen über die Biostromanlage Bescheid wissen“, erläutert der Stadtchef. Vizebürgermeister Vinzenz Knor (SPÖ) ist über das Angebot von Vadasz erfreut: „Ich bin überzeugt, dass wir eine gute Gesprächsbasis finden und eine gute Lösung für Güssing erreichen werden.“

Dass die SPÖ nach den Gesprächen einem Kauf der Fernwärmeanteile zustimmen wird, glaubt Vadasz nicht. „Aus meiner Warte wäre es aber ein grober Fehler, wenn wir nicht kaufen würden. Denn jeder, der mehr als 25 Prozent besitzt, hat eine Sperrminorität und kann bei der Preisgestaltung und allen Belangen mitbestimmen. Ich will nicht, dass Güssing fremdbestimmt wird.“

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