Verein „Wir fürs Tier“

Erstellt am 30. April 2014 | 09:48
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Foto: NOEN, zVg
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Gutes tun. /  Es gibt eine neue Tierschutzorganisation im Bezirk. Über deren Arbeit und die wirkliche Bedeutung des Wortes „freiwillig“.
Pati wurde nach 13 Jahren entsorgt. Wer will denn schon einen alten Hund? Ganz klar, die gutmütige Hündin mit dem riesigen Herz, das ihr Leben lang nur für ihr Herrchen geschlagen hat, muss weg. So viel Herzlichkeit gehört bestraft. Am besten mit einer großen Portion Herzlosigkeit, wie man sie - man mag es gar nicht glauben - vor allem hier im Bezirk oft findet.

„Patis Schicksal ist kein Einzelfall“, erzählt Alice Pichler. Sie ist die neue Frontfrau auf den Barrikaden. Die 26-Jährige hat den ehrenamtlichen Tierschutzverein „Wir fürs Tier“ gegründet. Unermüdlich fängt sie Streunerkatzen ein, um diese kastrieren zu lassen, dient als Pflegestelle für Tiere auf der Suche nach einem neuen Zuhause und hilft selbstverständlich auch Pati. Außerdem hat die sympathische Lehrerin, die an einem Gymnasium unterrichtet, einen Gnadenhof für acht Hunde.

Pflegestellen, Kastration und Noteinsätze

„Ich habe viele Jahre ehrenamtlich für den Tierschutz im Raum Hartberg gearbeitet. Nach meinem Umzug nach Kemeten wollte ich weitermachen.“ Bedarf sei, so Pichler, genug da, denn der Tierschutz im Bezirk besteht, bis auf wenig geförderte Projekte, im Grunde aus einer kleinen Anzahl von Privatpersonen, die unermüdlich und vor allem ausschließlich freiwillig im Einsatz für die Vierbeiner sind. Alice hat diese Personen alle kontaktiert und den Verein gegründet, denn „zusammen bewegt man einfach immer mehr“.

Von Pflegestellen für herrenlose Tiere, Tierarztfahrten, Streunerkatzen einfangen und kastrieren lassen bis hin zur Tiervermittlung, Kontrollen von Tierhaltung, Noteinsätze aber auch Tierschutz im Unterricht reicht das Repertoire von Alice Pichler und den anderen Vereinsmitgliedern.

„Mittlerweile sind wir um die 15 Personen, die sich aktiv für den Tierschutz im Bezirk einsetzen. Allein in diesem Jahr haben wir bereits über 100 Streunerkatzen eingefangen und kastrieren lassen. Außerdem konnten wir seit dem Bestehen des Vereins schon zehn Hunde und 30 Katzen an neue Plätze vermittelt. Das ist schon beachtlich“, freut sich Alice.

Die Helfer arbeiten allesamt unentgeltlich. Niemand nimmt auch nur einen Cent für stundenlange Autofahrten, Wartezeiten in Tierarztpraxen oder das Ausharren in klirrender Kälte vor den Käfigen, mit denen die herrenlosen Katzen eingefangen werden. Aber Kastrationen, Futter, Sprit und Tierarztbehandlungen kosten natürlich auch etwas.

Tierschutzbrunch am 24. Mai für guten Zweck

Deshalb ist man bei „Wir fürs Tier“ auch auf Spenden angewiesen. Um Geld zu sammeln, legen sich die Mitglieder ebenso mächtig ins Zeug, wie um drei Uhr morgens in ein Gebüsch, um die tigerrote Katze mit dem verletzten Bein endlich erwischen und verarzten zu können.

Am Samstag, dem 24. Mai, lädt der Verein zum Tierschutzbrunch ins Evangelische Pfarrzentrum Großpetersdorf ein. Beginn ist um 9.30 Uhr. Die Gäste dürfen sich auf ein biologisches Buffet mit Produkten aus der Region freuen. Mehr Infos über den Verein: www.wirfuerstier.at .

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