Vize von seiner Partei enttäuscht

Erstellt am 18. Juli 2012 | 00:00
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WAHLEN / Für SPÖ-Vize Franz Wagner hat der SPÖ-Slogan „Ein Stück des Weges gemeinsam gehen“ einen mittlerweile unglaubwürdigen Beigeschmack erhalten.

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VON SARAH BAUMGARTNER

KUKMIRN /  „Dass die Politik seine eigenen Gesetzte schreibt, ist mir in meiner langjährigen Tätigkeit vertraut geworden, doch die folgende Vorgangsweise hat sogar mich überrascht“, sagt SPÖ-Vizebürgermeister Franz Wagner aus Kukmirn über die Wahl des SPÖ-Spitzenkandidaten in Kukmirn, die BVZ berichtete.

Er fasst zusammen: „In einer Sitzung am 29. April wurde ein geeigneter Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl gesucht.“ Anwesend waren Gemeindevorständin Margot Bösenhofer, die Gemeinderäte Franz Hütter, Ernst Peter, Helmut Mayer, Heinz Kroboth, Wagner selbst sowie Ortsparteivorstand Harald Unger und Landesrätin Verena Dunst.

„Außer mir hatte sich keiner der Anwesenden bereit erklärt, den Spitzenkandidaten zu übernehmen. Aber Unger brachte völlig unerwartet einen zweiten Kandidaten, nämlich Heinz Raaber, ins Spiel“, so Wagner. Laut dem Vize wurde daraufhin beschlossen, eine SPÖ-Vorstandssitzung und danach eine Mitgliederversammlung durchzuführen. „Diese Sitzungen fanden jedoch nie statt. Statt dessen wurde am 25. Mai durch Landesrätin Dunst eine Sitzung mit denselben Personen plus Heinz Raaber, Landtagsabgeordneten Wolfgang Sodl sowie Bezirksgeschäftsführer Patrick Hafner einberufen“, betont Wagner und er führt aus: „Bei dieser Sitzung wurde dann Raaber als neuer Spitzenkandidat vorgestellt. Auf meine Frage, auf welcher Basis dies resultiere, antwortete Unger, er habe einige Personen gefragt und das sei das Ergebnis. Dunst meinte dazu, dass ich eine demokratische Entscheidung zur Kenntnis nehmen solle. Und dass eine Abstimmung unter den Mitgliedern zum jetzigen Zeitpunkt nur zu Unruhe vor der Wahl führen würde“, erläutert der Noch-Vize.

Landesrätin Dunst geht auf die Vorwürfe nicht so richtig ein: „Die Ernennung von Heinz Raaber zum Spitzenkandidaten war eine Sache der Ortspartei. Raaber wurde von der Gemeinderatsfraktion vorgeschlagen und in der Mitgliederversammlung einstimmig bestätigt.“

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