Kult(ur)platz für Güssing gesucht

Erstellt am 27. Mai 2021 | 09:07
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Präsentation. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Bürgermeister Vinzenz Knor und Gerald Goger.
Foto: DMF, DMF
Erste Entwürfe für ein neues Veranstaltungszentrum zeigen die verschiedenen Optionen für exklusiven Kunstgenuss.
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In zwei Monaten entscheidet die Bevölkerung des Bezirks, in welchen Kulturstandort Investitionen des Landes fließen werden. Die Vorbereitungen zur Volksbefragung sind bereits angelaufen.

Große Pläne für einen großen Kunstgenuss

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil präsentierte gemeinsam mit Bürgermeister Vinzenz Knor und Gerald Goger, Geschäftsführer der Landesimmobilien Burgenland GmbH, im Technologiezentrum die Pläne, die durch visualisierte Entwürfe schon Gestalt angenommen haben, wir hatten online berichtet:

„Das ist eine einmalige Chance für Güssing, die Stadt als Kulturstandort weit über die Grenzen hinaus zu etablieren. Klar ist: Jede Stimme zählt“, lädt Doskozil alle Bürger zur Abstimmung ein.

Das marode Kulturzentrum müsste einer umfassenden Sanierung unterzogen werden, der Kostenrahmen dafür beträgt inklusive einer Erweiterung 20 bis 25 Millionen Euro. Offen ist hier auch noch die Frage, ob das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wird, das wird im Moment geprüft.

Dem gegenüber steht die Option des Neubaus eines Kultur- und Veranstaltungszentrums auf der Burg, das mit den dafür benötigten neuen Zugängen mittels Aufzügen und einer Schrägseilbahn rund 50 bis 55 Millionen Euro kosten könnte.

An jedem Standort sollen Indoor 500 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Bürgermeister Vinzenz Knor nennt keinen Standort, den er bevorzugen würde, verspricht jedoch: „Klar ist für mich, dass keines der beiden Gebäude aus dem Ortsbild von Güssing verschwinden wird, egal, wie der Volksentscheid ausgeht.“

Das Land Burgenland startet zu dieser Volksbefragung eine umfassende Informationskampagne. Schreiben werden an jeden Haushalt verschickt, Infotafeln errichtet und auf der Homepage www.meinburgenland.at/guessing gibt es Informationen online.

ÖVP und GRÜNE äußern Bedenken und Wünsche

Vizebürgermeister Alois Mondschein (ÖVP) sieht die bevorstehende Entscheidung mit kritischem Blick: „Wir wollen kein ‚Entweder-oder‘, sondern ein ‚Sowohl-als-auch‘. Wenn SPÖ-Landeshauptmann Doskozil sagt, er will 50 Millionen Euro investieren, dann sagen wir: Mit 50 Millionen Euro kann man locker das Kulturzentrum ausbauen und gleichzeitig auch die Burg sanieren.“

Auch die GRÜNEN haben sich in dieser Causa zu Wort gemeldet. „Die Burg Güssing ist ein einmaliger Veranstaltungsort und eine besondere Tourismusattraktion, als Kulturzentrum ist sie aber nicht geeignet. Wir befürchten einerseits ökologisch und historisch schwere Eingriffe in den Berg, wenn Parkplätze, Seilbahnen und Aufzüge errichtet werden müssen. Andererseits brauchen wir ein gut erreichbares Kulturzentrum im Ort. Daher sprechen wir GRÜNE uns für ein modern ausgestattetes und gut ausgebautes KUZ im Ort aus“, erklärt dazu der GRÜNE Kultursprecher Wolfgang Spitzmüller.

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