Hilfe für die Türkei: Einsatzkräfte suchen bereits im Erdbebengebiet

Aktualisiert am 08. Februar 2023 | 11:03
Lesezeit: 4 Min
Dienstagabend, Flughafen Schwechat: Abflug in das Erdbebengebiet in die Türkei. An Board: 72 Soldaten des AFDRU-Kontingents des Bundesheers, Hundeführer und Rettungshunde, Bergretter und Feuerwehrmitglieder. Nach erfolgter Koordinierung vor Ort, haben sie am Mittwoch-Vormittag mit den Suchmaßnahmen begonnen.
Werbung
APA-Video

Parallel dazu wird ein Basislager errichtet, von dem aus die Einsatzkräfte die nächsten zehn Tage autark helfen werden. Rund um die Uhr werden zwei Rette- und Bergegruppen in der Stadt Antakya (Region Hatay) im Einsatz sein – die ersten 100 Stunden sind dabei entscheidend.

“Wir stehen den Menschen in der Türkei und Syrien in diesen schweren Stunden bei. Unsere Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbediensteten haben professionell gezeigt, wie schnell sie vor Ort sein können, um dort zu helfen wo dringend Hilfe benötigt wird. Unseren Kräften stehen keine leichten Tage bevor, da besonders die ersten Stunden nach einem Erdbeben wesentlich für die Rettung von Menschenleben sind“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Eine Gruppe umfasst 16 Personen, die sich aus Spezialisten des Rette- und Bergeteams, zwei Rettungshunden sowie einem Notarzt und Notfallsanitäter zusammensetzen. Kommandant der Einheit ist Major Bernhard Lindenberg vom ABC-Abwehrzentrum in Niederösterreich. Unter seiner Führung sind unter anderem Statiker, Vermesser und Dolmetscher des Bundesheeres im Einsatz.

APA-Video

Das AFDRU-Katastrophenhilfeelement ist so strukturiert, dass drei Rette- und Bergegruppen an zwei getrennten Suchorten zum Einsatz kommen können. Sanitäts-, Logistik- und Hygieneexperten des Bundesheeres unterstützen die AFDRU-Retter bei ihrem Einsatz. Insgesamt wurden gestern auch 25 Tonnen an Equipment in den Einsatzraum transportiert.

Mit diesem Material können die Einsatzkräfte vor Ort ihre Aufträge selbstständig abarbeiten. Hauptsächlich wurden Spreiz- und Scherenwerkzeuge, hydraulische Geräte, Stromaggregate, Heizgeräte, Medikamente aber auch Wasser und Verpflegung mitgenommen. Darüber hinaus wurde auch ein Notarztwagen in das Einsatzgebiet geflogen. Die Katastrophenhilfespezialisten des Bundesheeres üben regelmäßig mit den Rettungshundeführern.

Daher können fordernde Einsätze, wie jener in der Türkei, so schnell und eingespielt bewältigt werden. Alle AFDRU-Angehörigen werden als Teams alle fünf Jahre durch die Vereinten Nationen zertifiziert. Die Rettungshundeführer mit ihren Tieren sogar alle zwei Jahre. Dabei erhalten sie ihre Fähigkeit für die Zusammenarbeit in den internationalen Krisengebieten.