Öko-Gel gegen Dürre: Millionen-Invest für Weltneuheit

Neben der Verbesserung der Bodenqualität soll damit der Jungpflanzenausfall reduziert werden. Trockenperioden seien für Pflanzen mit dem Hydrogel bis zu neun Wochen bewältigbar. Das Green-Tech-Unternehmen Green Legacy GmbH errichtet mit einer Kooperationspartnerin einen Produktionsstandort für Polyter in Hollabrunn. Investitionsvolumen: Drei Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl soll von aktuell zehn bis Ende 2023 auf 20 anwachsen.
Antonio de Vall, Geschäftsführer der Green Legacy GmbH und Zulassungsbesitzer von Polyter, entdeckte vor fünf Jahren die wenig bekannte Erfindung eines Franzosen. Der Wiener Öko-Unternehmer erwarb die Zulassung für dieses vielversprechende Produkt, das die Wurzeln der Pflanzen nachhaltig und mehrere Jahre lang mit Wasser versorgen kann.
„Potenzial für Land- und Forstwirtschaft“
Aufgrund seiner organischen Zusammensetzung entspreche Polyter der EU-Düngemittelverordnung 2022 vollinhaltlich und sei dadurch auch für die Lebensmittelproduktion zugelassen, betont de Vall und erklärt: „Polyter hat großes Potenzial für unsere Land- und Forstwirtschaft genauso wie für die Grünflächen im urbanen Bereich – es speichert Wasser und die darin gelösten Nährstoffe und gibt 98 Prozent des gespeicherten Wassers an die Pflanze retour. Dabei wird Polyter langsam, aber stetig im Boden durch Mikroorganismen abgebaut.“
In Frankreich wurde Polyter bisher in einer Manufaktur erzeugt, diese wird nunmehr nach Österreich verlagert und hier zu einer industriellen und standardisierten Produktion ausgebaut. Als Standort wurde Hollabrunn ausgewählt. Das Projekt wäre allerdings fast gescheitert, berichtet de Vall: „Wir hatten zwar viel Unterstützung von der Wirtschaftskammer, den Kommunen, den Behörden und Interessenten, aber das nötige Kapital für einen eigenen Betriebsstandort fehlte. In dem schwierigen Pandemie-, Krisen- und Kreditumfeld der letzten Jahre konnte trotz intensiver Suche kein Geldgeber gefunden werden.“
Chinesische Unternehmerin rettete das Projekt
Das änderte sich im Vorjahr, als die richtige Geschäftspartnerin gefunden wurde: Die international tätige Rohstoff-Unternehmerin Wei Ma hat sich in den letzten Jahren auf Green-Tech-Projekte spezialisiert und will Polyter von Hollabrunn aus auf den internationalen Markt bringen. „Das Team von Green Legacy hat das Engagement und die Fachkompetenz, um diese Entwicklung erfolgreich voranzutreiben. Österreich bietet im Vergleich zu anderen Ländern enorme Vorteile für die Etablierung von Green-Tech-Unternehmen“, sagt Wei Ma.
Innovationsbereite Partner in Land- und Forstwirtschaft oder Weinbau würden Österreich zu einem außergewöhnlich interessanten Standort machen. Für die erste Phase der Betriebsansiedlung in Hollabrunn wurde bereits ein Startkapital von einer Million Euro zur Verfügung gestellt.
Insgesamt wird Wei Ma im Rahmen der Kooperation mit Green Legacy drei Millionen Euro für die Polyter-Produktion in Hollabrunn bereitstellen. Der Spatenstich für das neue Betriebsgebäude findet am 19. April 2023 statt.