Onlineplattform zum Gedenkjahr 2018 vorgestellt

Erstellt am 02. Februar 2018 | 20:04
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
Alt-Bundespräsident Fischer koordiniert Veranstaltungen zum Gedenkjahr
Alt-Bundespräsident Fischer koordiniert Veranstaltungen zum Gedenkjahr
Foto: APA
Werbung
Über 500 historische Ton- und Bilddokumente aus dem Archiv der Österreichischen Mediathek werden auf einer neuen Onlineplattform zum Gedenkjahr 2018 zugänglich gemacht.

Onlineausstellungen zu mehreren Themen werden im Lauf des Jahres freigeschaltet und danach dauerhaft abrufbar sein. Das Projekt wurde am Freitagabend bei der Veranstaltung "Genug gedacht?" im Technischen Museum Wien vorgestellt.

"Ich frage mich, ob es nicht so sein wird, dass man in Hinkunft immer weniger schriftliche Aufzeichnungen hat, aber wahrscheinlich akustische und optische Aufzeichnungen in übergroßem Ausmaß", sagte Alt-Bundespräsident Heinz Fischer, Regierungskoordinator der Veranstaltungen zum Gedenkjahr 2018. "Medienquellen gehören zu jenen Quellen, die besonders stark vom Verfall bedroht sind", warnte Gabriele Zuna-Kratky, die Generaldirektorin des Technischen Museums. Umso größere konservatorische Anstrengungen seien nötig, um diese Dokumente auch für die Zukunft zu erhalten.

Sechs Online-Ausstellungen zu 1918, 1938, 1968, 1978 und 1988 werden im Lauf des Gedenkjahrs zugänglich gemacht, erklärte Gabriele Fröschl, die Leiterin der Österreichischen Mediathek des Technischen Museums Wien. Als erstes sind audiovisuelle Archivquellen rund um die Ereignisse des März 1938 online gegangen. Im Mai folgen Dokumente zu den Auswirkungen des Prager Frühlings 1968 und die Anti-AKW-Bewegung rund um das Kernkraftwerk Zwentendorf 1978.

Im Oktober gehen Ausstellungen zum Ende des Ersten Weltkriegs und der Geburtsstunde der Republik, über die "audiovisuellen Echos des Jahres 1918 in Wien und Prag" sowie über die Vergangenheitsbewältigung des "Bedenkjahres 1988" online. Ab November werden in der Ausstellung "100 Jahre - 100 Töne" Aufnahmen aus lebensgeschichtlichen Interviews präsentiert, die mit Hilfe von Aufnahmen aus dem Oral-History-Projekt "MenschenLeben" alltagshistorische Einblicke in jedes Jahr seit der Republiksgründung bieten.

"Der Blick auf die Vergangenheit ist nicht statisch. Es gibt immer wieder neue Perspektiven", hob Heidemarie Uhl, Zeithistorikerin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, hervor. Heute sei der Blick auf "das demokratische Wunder" von 1918 etwa ein viel europäischer, transnationaler. "Dieses Gedenkjahr hat schon jetzt eine sehr hohe Resonanz", zeigte sie sich überzeugt.

"Es wird auch Veranstaltungen über die Zukunft geben", versicherte Fischer im Hinblick auf die Planungen zum Gedenkjahr 2018. "Ich hoffe, dass am Schluss so Bilanz gezogen werden kann: Österreich hat sich intensiv mit seiner Geschichte befasst und neue Impulse gegeben. Ich hoffe, dass uns das gelingt."

(S E R V I C E - www.mediathek.at/gedenkjahr-2018 )