Arbeitslosigkeit steigt nach Jahren wieder. Nach mehr als drei Jahren steigt die Arbeitslosigkeit im Bezirk an. Der Grund: Arbeitsaufnahmen haben sich verzögert.

Etwas mehr als drei Jahre hat der Bezirk Jennersdorf sinkende Arbeitslosenzahlen zu verbuchen gehabt. Die „Jubelzeiten“ sind jetzt vorbei, auch wenn es, geht es nach AMS-Chef Harald Braun, „eine logische Konsequenz war.“ „Der Trend konnte nicht ewig so weitergehen, dass wir in der Talsohle auf Dauerschleife laufen“, meint Braun.
Nach wie vor Vollbeschäftigung
Im Mai waren 16,1 Prozent mehr arbeitslos, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mehr als zwei Drittel davon sind älter als 50 Jahre (siehe Grafik). Den Grund dafür analysiert Braun folgendermaßen: „Eine Erklärung ist, dass das Wetter im Mai extrem schlecht war und sich dadurch die Arbeitsaufnahmen verzögert haben“, so Braun.

Beunruhigt durch den hohen Anstieg zeigt sich Braun aber nicht: „Ich gehe davon aus, dass sich die Zahlen im Juni wieder ausgleichen. Anmerken muss man aber auch, dass wir mit einer Arbeitslosenrate von 3,5 Prozent trotzdem noch von Vollbeschäftigung sprechen können“, erklärt Braun.
Im Burgenlandvergleich ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr im Mai um 0,9 Prozent gesunken. Landesweit haben vor allem der Tourismus, der Handel und die Baubranche für gute Zahlen gesorgt. „Im Bezirk Jennersdorf bemerkt man diesen Trend leider nicht“, kritisiert ÖVP-Abgeordneter Bernhard Hirczy, der von einem negativen Ausreißer spricht und einen „langfristigen Maßnahmenplan“ fordert.

„Jetzt ist es wichtig, Maßnahmen für Betriebsansiedelungen zu ergreifen. Es gilt auch, Arbeitsplätze zu schaffen, die Zahl der Pendler zu reduzieren und die Chance durch den Bau der S7 zu nützen.“ Betriebsschließungen und Abwanderung werden sich, so Hirczy, langfristig auf den Arbeitsmarkt auswirken. „Auch hier – speziell beim Technologiezentrum – benötigt es Impulse für einen langfristigen Plan“, so Hirczy.