Arbeitsmarkt: Talsohle ist erreicht

Erstellt am 09. Oktober 2019 | 04:30
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Symbolbild AMS
952.990 Personen waren zumindest einen Tag arbeitslos
Foto: APA (Pfarrhofer)
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Im September des Vorjahres waren im Bezirk Jennersdorf um 26,8 Prozent weniger Menschen arbeitslos. Vor allem bei den über 50-Jährigen sind die Zahlen gestiegen.

Das Burgenland hat mit 6,1 Prozent die aktuell niedrigste Arbeitslosenquote seit 2012. Mit 7.013 Arbeitslosen konnte die Zahl im Vergleich zum Vormonat um -7,2 Prozent verringert werden, im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von -1,3 Prozent.

Ausreißer ist der Bezirk Jennersdorf. Nach der Abwanderung eines Produktionsbetriebes, der vorrübergehenden Schließung eines Einzelhandelsunternehmens und einem Rückgang der Schulungsteilnehmer ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 26,8 Prozent gestiegen, bei Menschen über 50 Jahren um 54,5 Prozent. AMS-Leiter Harald Braun: „Ich denke, dass wir die Talsohle erreicht haben und sich die Zahlen in den nächsten Monaten wieder zurückgehen. Zurückzuführen ist der Wert unter anderem auch auf das Auslaufen der Aktion 20.000, wo wir mit 27 Personen die meisten im Burgenland hatten. Außerdem merkt man den Stellenabbau bei der Firma Tridonic und auch die die Vermittlung in den Autocluster zieht nicht mehr so“.

„Auffallend ist aber schon, dass die Altersarbeitslosigkeit steigt - und zwar unverhältnismäßig groß gegenüber den anderen Altersgruppen.“ AMS-Leiter Harald Braun

Im Jahresverlauf hingegen ist im Bezirk Jennersdorf nur eine Steigerung von einem Prozent erkennbar „und somit nicht wirklich dramatisch“, so Braun. Somit kann gesagt werden, dass vor allem im ersten Halbjahr eine Reduktion an Arbeitslosigkeit im Bezirk gelungen und es erst jetzt zu einer Steigerung gekommen ist. Auffallend ist aber schon, dass die Altersarbeitslosigkeit steigt - und zwar unverhältnismäßig groß gegenüber den anderen Altersgruppen. Im gesamten gesehen ist die Entwicklung für den Bezirk noch nicht dramatisch“, resümiert Braun. Landesrat Christian Illedits (SPÖ) spricht sich im Hinblick auf die „Aktion 20.000 neu“ für zusätzliche Mittel aus der Eingliederungshilfe für den Bezirk Jennersdorf aus.

ÖVP-Abgeordneter Bernhard Hirczy fordert „konkrete Maßnahmen und einen langfristigen Plan, um die ständig steigernde Arbeitslosigkeit abzuwenden.“