Bezirksjagdtag: Ein „letztes“ Waidmannsdank
Bezirksjagdtag: Ein „letztes“ Waidmannsdank. Beim Bezirksjagdtag in Jennersdorf zog man Bilanz über das abgelaufene Jagdjahr. Während man beim Niederwild einen dramatischen Rückgang verzeichnet, gibt es beim Schwarzwild einen Rekord.
So viel steht fest: Mit Jahresende wird der burgenländische Jagdverband aufgelöst, da die Pflichtmitgliedschaft seitens des Landes abgeschafft worden ist. Was das für die Zukunft bringt, wollte man beim letzten Bezirksjagdtag nicht beantwortet wissen, aber „dass man eine Organisation, die 70 Jahre gut funktioniert hat, auflöst, ist politischer Wille. Wir müssen jetzt mit den Rahmenbedingungen umgehen und das werden wir“, ist Bezirksjägermeister Reinhard Knaus überzeugt.
Mit 31. Dezember 2022 erlischt auch seine Funktion als Bezirksjägermeister, ob er danach, den neuen Rahmenbedingungen getreu, als von der Behörde beauftragtes oberstes Jagdorgan zur Verfügung steht?
„Ich weiß es nicht, weil ich bis dato auch nicht gefragt wurde“, seine Antwort. Zum letzten Mal in dieser Form präsentierte Knaus auch eine Rückschau des abgelaufenen Jagdjahres. 22.000 Hektar jagdbares Gebiet fällt auf 38 Reviere, für die 118.000 Euro Pachtgeld bezahlt werden. 500 Jagdkarteninhaber betreuen die Jagd im Bezirk. Beim Niederwild merkte man 2021 einen dramatischen Rückgang.
Dafür verzeichnete man beim Schwarzwild einen Rekord: Vor 30 Jahren waren es knapp 40 Stück, die geschossen wurden, 2021 695 Stück. Hirsche hat man 1993 62 erlegt, 2021 126 Stück. 1.600 Stück Rehwild wurden zudem 2021 geschossen. Weiters wurden insgesamt 40 Prozent als Fallwild gemeldet.
Exorbitant gestiegen, sind, so Knaus, die Wildschäden. Rund 60.000 Euro haben diese 2021 ausgemacht. Das sei teilweise eine Verdreifachung. Mit der Installierung von Elektrozäunen will man dem Problem künftig entgegenwirken. Abgerundet wurde der Bezirksjagdtag mit Vorträgen des neuen Landesjägermeisters Roman Bunyai und des Niederwildreferenten Bernhard Takacs, die sich auch den Themen Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus widmeten sowie mit dem vom Ehrenhornmeister für Reinhard Knaus komponierten Stück „Der Jägermeister“.