Das große Aufräumen nach dem Hochwasser

Erstellt am 17. September 2014 | 07:03
Lesezeit: 3 Min
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
440_0008_5967751_owz38cari_chronik_hochwasser_poppendorf.jpg
Foto: NOEN, zVg
Werbung
Jennersdorf rechnet mit Schäden in Millionenhöhe. Gemeinde Stinatz beziffert Hochwasserschäden auf 70.000 Euro.
Betroffenheit, Verzweiflung und Hilflosigkeit herrscht auch Tage nach den verheerenden Hochwässern in den Bezirken Güssing und Jennersdorf. Am schlimmsten hat es die Stadt Jennersdorf und die Gemeinde Stinatz erwischt.

Stadträtin richtete Spendenkonto ein

Während vielerorts die Aufräumarbeiten noch im Gange sind, kämpfen zahlreiche Familien mit Existenzängsten. Jennersdorfs Bürgermeister Willi Thomas spricht von Schäden in Millionenhöhe, auch die Gemeinde Stinatz hat Sanierungskosten von mindestens 70.000 Euro.





Betroffenen Familien und Geschäftsleuten schnell und unbürokratisch helfen sind jetzt die vorrangigen Ziele. So sagten sowohl Landeshauptmann Hans Niessl, als auch Landesvize Franz Steindl Unterstützung zu.

Für Hochwasseropfer aus der Stadt Jennersdorf wurde beispielsweise von Stadträtin Karin Hirczy-Hirtenfelder ein Spendenkonto eingerichtet.

440_0008_5967745_owz38cari_chronik_hochwasser_jennersdor.jpg
Die Kirchenstraße in Jennersdorf glich einem See. Innerhalb kürzester Zeit wurde die komplette Starße geflutet. Autos, Keller und Geschäftslokale standen mehr als zwei Stunden unter Wasser.
Foto: NOEN, Nina Decker/Eduard Erber

„Mit den Spenden soll die Möglichkeit der Soforthilfe für betroffene Familien geschaffen werden, zumal diese lange auf Entschädigungen von Versicherungen warten müssen. Es gibt jedoch dringend notwendige Anschaffungen für Dinge des täglichen Gebrauchs“, erklärt Stadträtin Karin Hirzcy-Hirtenfelder (SPÖ).

Betroffene aus der Stadt Jennersdorf können sich unter Tel. 03329/ 45340 melden.

Hochwasserschutz muss verbessert werden

Nach den Hochwasserereignissen sind Gemeinden derzeit vor allem mit dem Krisenmanagement beschäftigt. Schwerwiegende Probleme ergaben sich beispielsweise in der Gemeinde Mogersdorf, wo eine Pumpstation beim Abwasserverband von 20 Feuerwehrleuten über Tage hinweg abgesichert werden musste, da diese drohte das Kanalsystem für das Raabtal zu kippen.

440_0008_5967751_owz38cari_chronik_hochwasser_poppendorf.jpg
Retten, was noch zu retten ist. Die Feuerwehr kämpfte auch in Heiligenkreuz gegen die Wassermassen an - mit Schneeschaufeln.
Foto: NOEN, zVg

„Dieses Szenario ist Anlass genug, Kontakt mit den Behörden aufzunehmen und den Hochwasserschutz Mogersdorf neu zu berechnen. Die Verlegung des Stromkastens der Hochwasserpumpstation muss schnellstens geklärt werden. Es muss der Hochwasserschutz für Mogersdorf und somit auch gleichzeitig auch für die Schmutzwasserpumpstation des Abwasserverbandes verbessert werden. Die Gemeinde und der Abwasserverband erwarten sich hier die dementsprechende Unterstützung von Land und Bund“, erklären Obmann Bernhard Hirczy und Bürgermeister Josef Korpitsch.

Eine weitere Folge des Regens ist das, das aufgeweichte Erdreich jetzt auch zu Hangrutschungen führt. „Zahlreiche Häuser in den betroffenen Gemeinden sind gefährdet. Auch Straßen sind in Gefahr, denn Bachbette sind extrem instabil. In Jennersdorf ist eine ganze Bachböschung samt Bäumen abgerutscht“, erklärt Jennersdorfs Bürgermeister Willi Thomas.

Provisorische Wasserversorgung

Im Bezirk Güssing ist derweil die Wasserversorgung für Teile der Gemeinde Ollersdorf und Stinatz nur notdürftig gelöst. In Ollersdorf wurde der Hochbehälter der Wassergenossenschaft Bergen in Mitleidenschaft gezogen, in Stinatz ist der Brunnen ebenfalls nicht funktionstüchtig.

Die betroffenen Haushalte müssen das Wasser daher in den kommenden Wochen vom Wasserverband Thermenland beziehen. Diese sei laut den Ortschefs von Stinatz und Ollersdorf aber für die kommenden Wochen gesichert.

Spendenkonto:

Bank Burgenland
IBAN: AT37 5100 0907 1343 8401
Kennwort: Hochwasserhilfe



Werbung