Ernteausfall: 2017 kein Uhudler?

Erstellt am 25. Mai 2016 | 01:34
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Wein Rotwein Uhudler Korken einer Weinflasche Der Korken einer Weinflasche in Nahaufnahme. Wein trinken ist in.
Foto: NOEN, Erwin Wodicka / wodicka@aon.at
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Nach der Rettung des Kultgetränks sorgen jetzt massive Ernteausfälle von bis zu 90 Prozent bei Winzern für Kopfzerbrechen.
Der Nationalrat hat am Mittwoch das Weingesetz novelliert und den Uhudler nun offiziell als „Obstwein“ deklariert. Alle Parteien, bis auf die NEOS, haben dem Antrag zugestimmt. Der Fortbestand des Uhudlers dürfte damit dauerhaft gesichert sein. Ein Aussetzungsverbot oder gar die Rodung von Uhudler-Reben ist damit dauerhaft abgewendet. Das sind die positiven Nachrichten in der Uhudler-Causa.

Kalt läuft es den Winzern und Konsumenten aber derzeit über den Rücken, wenn es um die Uhudlerernte für das kommende Jahr geht. Massive Frostschäden haben nämlich rund 90 Prozent der Ernte zerstört, die Möglichkeit, dass es im kommenden Jahr keinen oder nur wenig Uhudler geben wird, ist groß wie selten zuvor. Dabei wäre jetzt das südburgenländische Kultgetränk erstmals auch dauerhaft legal. Was den Winzern auch Kopferzerbrechen macht, ist, dass die geschützte Ursprungsbezeichnung noch nicht fix ist und erst beantragt werden muss.

Frostschäden bis 100 Prozent

„Wir haben durch die Frostschäden in den Bezirken Güssing und Jennersdorf 80 bis 100 Prozent Ausfälle bei den Reben“, sagt Harald Kaiser, Obmann des Vereins „Freunde des Uhudler“. Auch sein Obmann-Stellvertreter Josef Pfeiffer, selbst Winzer in Eltendorf, pflichtet dem bei. „Endlich ist der Uhudler gerettet und dann gibt es keinen zu kaufen, weil die Ernte abgefroren ist, aber wir sind machtlos“, erklärt Pfeiffer, der sehr wohl eine größere Nachfrage der Konsumenten merkt. Bis zum Uhudlerfest im September habe er Vorräte, „aber dann bin ich sicher ausverkauft“, ist Pfeiffer überzeugt.

Mit der spärlichen Ernte steigt auch die Gefahr, dass Winzer Trauben zukaufen, um trotzdem genug Wein produzieren zu können. Auch die Gefahr der „Panscherei“ steigt damit, heißt es von einigen Winzern. Aktuell sind Inspektoren der Bundeskellerei in den Bezirken unterwegs, um Proben einzusammeln und genau zu kontrollieren.