Flussarme sind in Gefahr

Erstellt am 10. Dezember 2013 | 13:25
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Anbindung der Altarme an die Raab sorgt für Kritik. Pächter und Fischer fürchten Abwanderung des gesamten Fischbestandes. Wasserbauamt versucht zu beruhigen.
Von Carina Ganster

Langsam versinken die ökologisch sehr wertvollen Raab Altarme in den Winterschlaf. Derzeit herrscht bei den Fischern die Angst, dass diese Altarme daraus womöglich nicht mehr erwachen.

„Der Raab Altarm verlandet und mit der neuerlichen Anbindung des ‚Vossen Altarms‘ droht eine ökologische Katastrophe“, befürchten Mario Trinkl, Landtagsabgeordneter und Hobbyfischer, sowie Christian Horvath. Außer Tonnen von Schlamm, Sand und einem schmalen Gerinne, wo praktisch kein Wasser mehr fließt, ist vom einstigen „Bewag Altarm“ einige Jahre nach der Anbindung an die Raab nichts mehr zu sehen. Für Pächter Christian Horvath und Mario Trinkl ist klar, dies hat mit dem Projekt „Openwehr“ zu tun. Im Rahmen dieses Projektes sollte nämlich die Durchgängigkeit des Flusses für die Fischwelt wieder errichtet werden. Trinkl spricht von einem baulichen Fehler und fordert nun die Verantwortlichen auf, für die Fehler bei der Projektumsetzung einzustehen.

"Ausrinnen" des Altarms droht

In den kommenden Monaten soll der „Vossen Altarm“ wieder an die Raab angebunden werden, um die Raab künstlich zu verlängern und die Wasserqualität anzuheben.
„Durch das unterschiedliche Wasserniveau zwischen Altarm und Fluss droht nach einer Anbindung das ,Ausrinnen‘ des Altarms und ein Abwandern der gesamten Fischbestände“, sagt Christian Horvath. Vor der Anbindung des Altarms muss laut Horvath unbedingt das Wasserniveau der Raab durch die Wehranlage Neumarkt so gehoben werden, dass ein zu großes Abfallen des Wasserstandes des Altarms teilweise verhindert werden kann.

„Außerdem muss der dann angebundene ,Vossen-Altarm‘ dem ursprünglichen Raabfluss entsprechen. Denn nur eine ökomorphologische Vielfalt beinhaltet Lebensräume für alle in der Raab vorkommenden Wasserlebewesen. Jedes andere Ergebnis wäre eine ökologische Verschlechterung und nicht im Sinne der europäischen Wasserrahmenrichtlinie“, fordert Horvath.

„Völlig unbegründete Angstmache“

„Völlig unbegründete Angstmache“, ärgert sich Josef Wagner, Leiter des Wasserbauamts. „Es gibt eine wasserrechtliche Bewilligung für dieses Projekt und auch eine naturschutzrechtliche Bewilligung“, besänftigt der Projektleiter.
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