Ratten werden im Bezirk Jennersdorf zum Problem

Erstellt am 16. September 2021 | 05:27
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Im Bezirk häufen sich die Probleme mit Ratten. „Der Kanal ist kein Abfallkübel“ mahnt Mogersdorfs Bürgermeister Josef Korpitsch. Köder sind dringend notwendig.

In Mogersdorf wurden die Bürgerinnen und Bürger zuletzt über den stark zunehmenden Rattenbefall im Kanalsystem informiert. „Das ist ein Problem“, bestätigte Bürgermeister Josef Korpitsch und ergänzte: „Es gibt aber zwei Wahrheiten. Auf der einen Seite gibt es noch überall Futterstellen, die von Ratten genutzt werden. Auf der anderen Seite sind im Kanal viel zu viele Rohstoffe und Lebensmittel. Die Ratten verbreiten sich in der trockenen Zeit jetzt sehr schnell.“

„Der Kanal ist kein Abfallkübel!“ Josef Korpitsch, Bürgermeister in Mogersdorf.

Profi-Unternehmen legte Köder aus

Deshalb reagierte die Gemeinde jetzt auf den Befall und legt im Kanalsystem durch ein Unternehmen Köder aus. „Wir müssen diese Köder auslegen, das darf aber nur fachgerecht von Firmen gemacht werden“, so Korpitsch.

Korpitsch: „Müssen rechtzeitig reagieren“

Für den Mogersdorfer Ortschef sei seine Gemeinde längst kein Einzelfall und mahnt die Bevölkerung: „Das ist ein bezirksweites Problem. Der Kanal ist kein Abfallkübel. Es gibt viele Leute, die eine ordnungsgemäße Biotonne oder einen Kompostplatz haben, viele aber auch wieder nicht und spülen das runter. Wir Gemeinden und der Abwasserverband müssen schauen, dass wir die Köder noch rechtzeitig auslegen. Da hoffen wir auf einen guten Erfolg, wobei auch ein richtiger Niederschlag mal wieder gut wäre. Der würde nämlich, so hart es klingt, alles richtig durchschwämmen.“ Dadurch würden die Ratten nämlich vertrieben oder getötet werden.

Gemeinden sehen noch kein Problem

Durchgefragt bei anderen Gemeinden im Bezirk, sei man sich der Gefahr bewusst, würde die Dramatik aber noch nicht bemerken. „In einzelnen Gebäuden gibt es einen Befall, aber das Kanalsystem ist bei uns sauber“, erklärte Jennersdorf-Ortschef Reinhard Deutsch. Auch in Mühlgraben sei es laut Bürgermeister Fabio Halb noch ruhig.

Abwasserverband sieht keine Verschlechterung

Bekannt ist das Problem auch beim regionalen Abwasserverband, auch wenn hier zwischen Gemeinde- und Verbandsnetz unterschieden werden müsse. „Wir sehen in dieser Richtung aktuell überhaupt keine Verschlechterung. Das Netz wird laufend kontrolliert und gewaschen. Ich weiß nicht, wo das mehr an Ratten herkommt. Es gibt aber natürlich riesige Kanalnetze und wenn da wenig Wasser drinnen ist, kann das vorkommen. Diese Gemeindenetze rinnen dann in das Verbandsnetz“, erklärte Abwasserverbands-Obmann Mario Trinkl. Wobei ihm noch ein weiteres Sorgenkind zu Ohren gekommen sei: „Leerstehende Bauerngehöfte werden immer mehr zum Problem, das höre ich in letzter Zeit immer wieder.“