Wolford schließt auch Shop in Heiligenkreuz

Erstellt am 17. Dezember 2020 | 05:36
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Manuela Kantor ist aktuell die einzige Angestellte im Shop. Nach 30 Jahren schließt Wolford seine Pforten in Heiligenkreuz.
Foto: David Marousek
Mit 30. Dezember wird nach dreißig Jahren der Wolford-Shop geschlossen. Trotz treuer Stammkundschaft bis zuletzt.
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Der Outlet-Store des Textilherstellers Wolford aus Bregenz schließt mit Ende des Monats. Seit 27 Jahren ist der Shop, der sich auf Strümpfe, Damenbekleidung und Accessoires spezialisiert hat, an der oberen Hauptstraße beheimatet. Zuvor war das Geschäft unter dem heutigen Gemeindeamt beheimatet. Insgesamt 25 Shops sind betroffen.

Kunden aus Wien kamen für den Opernball

Manuela Kantor gehört seit Anbeginn zum Inventar des Shops. „Uns hat man gesagt, die Schließung sei eine strategische Entscheidung“, erklärte die Verkäuferin. Die Umsatzzahlen seien dieses Jahr trotz Lockdowns und Coronakrise nicht so schlecht. Besonders gemerkt habe man den Wegfall der Ersten Bank nebenan und damit auch das Fehlen des Bankomaten. „Ganz ehrlich, Heiligenkreuz stirbt ein bisschen“, erklärt Kantor wehmütig. Auch von der S7 würde man sich eher wenig Zulauf erhoffen: „Wenn Urlauber zum Plattensee fahren, dann bleiben die in Zukunft sicher nicht mehr in Heiligenkreuz stehen.“

Dabei seien in den letzten Jahren sogar Kunden aus Wien gekommen und hätten für den Opernball eingekauft.

Zuerst überlegte die Verkäuferin sogar, sich in den Räumlichkeiten einzumieten und den Shop so selbstständig weiter betreiben zu können. „Der Standort ist trotzdem nicht schlecht, ich kenne alle Kunden privat. Wegen der Coronakrise mache ich das aber nicht. Es tut mir persönlich sehr leid.“

Eine Stammkundin, die zufällig bei der Tür reinkam, ärgerte sich: „Es ist wirklich schade. Ich ziehe aktuell nach Deutschland zurück, werde dort aber keinen Wolford-Shop besuchen. Es ist nicht in Ordnung, dass hier zu gemacht wird.“ Das Vorarlberger Unternehmen Wolford war von der BVZ für keine Stellungnahme zu erreichen.

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