Joe Baumann, ein Leben für die Gemeinschaft

Am 12. August 1928 als Sohn von Karoline und Josef Baumann geboren, war Joe Baumann nach seiner Schulzeit und dem Wehrdienst in Heiligenkreuz als Standesbeamter tätig.
Der Liebe wegen und auf der Suche nach einer besseren Zukunft verschlug es Baumann, wie so viele Burgenländer, mit seiner Frau im Jahr 1955 nach New York. Anfangs arbeitete er dort in verschiedenen Berufen wie Maurer, Hilfsarbeiter, Fleischer, Maler und Anstreicher, bis er Angestellter in einem Reisebüro wurde. 1972 verwirklichte er sich seinen Traum und eröffnete sein eigenes Reisebüro, das er mit Ehefrau Marion, die ihm Tochter Maria schenkte, bis zu seiner Pensionierung betrieb.

In Amerika traf Baumann viele Landsleute aus dem Burgenland, die sich so wie er mit der alten, angestammten Heimat stark verbunden fühlten. In der Festschrift der „Burgenländischen Gemeinschaft“, die anlässlich des 10-jährigen Bestehens 1966 erschien, schrieb er: „Ich habe mich bemüht, unseren Landsleuten in Amerika zu helfen, so gut ich es nur konnte. Ich fühle mich meiner angestammten Heimat so stark verbunden, dass ich oft von ihr in der Ferne träume. Ich schäme mich nicht, zu sagen, dass ich Heimweh nach dem Rauschen der Wälder, nach den grünen Wiesen und der Stille meines heimatlichen Dorfes habe.“
Um diese Verbundenheit zur alten Heimat zu fördern und nicht abreißen zu lassen, wurde er 1956 Mitbegründer und Vizepräsident der Burgenländischen Gemeinschaft, die aus der Idee des Brückenschlagens zu den Burgenländern in aller Welt gegründet wurde.
„Er wurde zu einem tragenden Pfeiler dieser Herzensbrücke nach Amerika, über die vor allem durch günstige Gemeinschaftsflüge, die er seit 1959 begann, zu organisieren, viele tausende Landsleute wieder Kontakt zur alten Heimat aufnehmen konnten“, sagt Präsident Edi Nicka im Gedenken. Joe Baumann hat 66 Jahre lang, fast ein ganzes Leben, in den Dienst seiner geliebten Heimat gestellt. Wie sehr er mit dem Herzen mit seinem Heimatdorf Poppendorf verbunden blieb, zeigt, dass er in Erinnerung an die Ausgewanderten einen Gedenkstein in der Mitte des Ortes errichten ließ.
In der Nacht auf den 16. September ist er im Kreise seiner Familie im 95. Lebensjahr friedlich entschlafen und wurde in New York neben seiner geliebten Gattin Marion beigesetzt.