23 Hektar wilde Lafnitz

Im Jahr 2012 präsentierte die Firma „Schotterwerke Holler“ damals ihre Pläne für die Nachnutzung der zukünftigen Ausbeutungsbereiche der Schottergrube im Lafnitztal. Von einem „Dorf auf Stelzen“ und „Campingplatz auf dem Wasser“ war die Rede.
Harald Hacker und der nunmehrige Eigentümer der Holler-Werke, die Firma Rohrdorfer, haben nun ganz andere Pläne: „Was man sich damals vorgestellt hat, das ist heute nicht mehr möglich. “ Im Herbst soll ein neues Projekt eingereicht werden.
„Möchten die Lafnitz in die alte Lage bringen“
Keine touristischen Ziele, keine „Instagram-Places“ wie man heute sagen würde sollen entstehen, sondern ungebändigte Natur. Das Wasserweltprojekt soll zum „Naturprojekt“ werden. „Das Problem der Wasserwelt war, dass es vor Urzeiten und ohne Zeitpläne gegründet wurde“, so Hacker. Er hat ganz andere Pläne für das Gebiet. „Wir möchten auf über 23 Hektar eine Lafnitz-Umleitung machen. Der Fluss wurde in den 50er-Jahren stark begradigt, das ist nicht sinnvoll für Tier, Pflanze und Mensch. Jetzt möchten wir die Lafnitz in die alte Lage bringen, wo sie sich ihren eigenen Weg suchen kann“, führt Hacker aus. Ein nobles Ziel, jedoch höchst ungewöhnlich für ein Unternehmen. Hacker versucht zu erklären: „Natürlich kostet das Geld und ich habe mit der Konzernspitze viel geredet, aber ich will da etwas Nachhaltiges schaffen. Wir greifen hier mit Baggern in die Natur ein und jetzt wollen wir etwas zurückgeben.“ Pro Hektar würden rund 1,5 Hektar abgebaut werden, diese sollen in weiterer Folge rekultiviert werden. Pro verkaufter Tonne Kies wird dafür ein bestimmter Betrag zurückgestellt, um dieses Projekt in Zukunft zu verwirklichen. Eine Kostenschätzung will Hacker noch nicht öffentlich machen, aber er verrät: „Alleine die Genehmigungskosten belaufen sich für uns auf rund eine halbe Million Euro und dann steht dort noch gar nichts.“
Ob die Gemeinden Rudersdorf, Königsdorf und Heiligenkreuz das Projekt als Gesellschafter mit tragen, davon will Hacker die Umsetzung nicht abhängig machen: „Falls alle aussteigen, dann liquidieren wir die Wasserwelt GmbH einfach. Wir werden das Projekt sowieso machen.“
Die Gemeinde Eltendorf ist als einzige bereits über Gemeinderatsbeschluss ausgestiegen. Es gäbe Sorgen um Kosten und Haftung bei Hochwasserereignissen. Hacker macht sich keine Sorgen: „Wir haben für die Umweltverträglichkeitsprüfung eine Hochwasserprüfung gemacht, auch mit Events wie einem Jahrhunderthochwasser. So ein Projekt darf die Hochwasserlage nie verschlechtern.“ Umgesetzt werden kann das Projekt frühestens in einem Jahr. „Im Herbst wird eingereicht, dann sechs Monate Prüfungsphase und dann können wir vier Monate lang abändern“, erklärt Hacker den weiteren Verlauf.