Weggenommen! Drama um zwölf Hunde. Auf filmreife Abnahme von zwölf Hunden folgten Anzeigen gegen Bürgermeister, Amtstierarzt, BH´s und Land, weil es dafür keinen rechtsgültigen Bescheid gibt.

Von Michael Pekovics. Erstellt am 18. Mai 2016 (05:44)
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
Hund mit heraushaengender Zunge Hund mit heraushaengender Zunge [ (c) www.BilderBox.com, Erwin Wodicka, A-4063 Breitbrunn, Tel. +43 676 5103 678. Verwendung nur gegen HONORAR, BELEG, URHEBERVERMERK und den AGBs auf www.bilderbox.com ] in an am um im auf e
NOEN, www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
In der Vorwoche spielte sich im Südburgenland ein wahres Hundedrama ab. Am Freitag wurden einer 25-jährigen Frau aus Mogersdorf ihre zwölf Hunde abgenommen.

Allerdings nicht zu Hause, sondern in Rechnitz. Die Frau war nämlich mit den Tieren im Auto von ihrem Hauptwohnsitz in der Gemeinde im Bezirk Jennersdorf geflüchtet.

Uneinigkeit wegen Hundekot: „War skurril“

Bei der Vorgeschichte, wie es zu dem Fall kam, gehen die Meinungen auseinander. Laut der Mutter der Tierhalterin wird ihre Tochter von Nachbarn, Gemeinde und Bezirkshauptmannschaft drangsaliert, obwohl Auflagen erfüllt worden seien, war der Amtstierarzt nie mit der Haltung der Tiere einverstanden.

„Das war skurril: Auf der einen Seite hatte meine Tochter Auflagen, den Hundekot in ihrem Garten wegräumen zu müssen, auf der anderen Seite aber hat der Amtstierarzt genau das, nämlich das Fehlen des Hundekots, als Begründung dafür genommen, dass die Tiere nicht artgerecht gehalten werden, weil sie nicht hinaus dürfen“, versteht die Mutter Brigitte Krems die Welt nicht mehr.

Auch dass sie bis heute keinen rechtsgültigen Bescheid über die geplante Abnahme der Hunde erhalten hat, kann sie nicht glauben: „Das ist ein Skandal, wie man mit einer jungen Frau, die niemandem etwas getan hat und nur in Frieden mit ihren Hunden leben will, umgeht.“ Deshalb hat sie Bürgermeister, Amtstierarzt, BH und Land wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

„Flucht“ mit Hunden endete in Rechnitz

Seitens der Bezirkshauptmannschaft gibt es zum Fall mit dem Hinweis auf das laufende Verfahren keine Stellungnahme, laut Bürgermeister Josef Korpitsch wurden die Hunde nicht ordnungsgemäß gehalten. „Es gab eine Verhandlung und Einvernahmen, die Behörde ist selbst tätig geworden. Man kann doch nicht zuschauen, wenn sich jemand mit zwölf Hunden einsperrt.“

Laut Angaben der Mutter habe ihre Tochter jedoch bis zuletzt versucht, einen Betreuungsplatz für ihre Hunde zu finden – vergeblich: „Deshalb hat sie sich mit ihren Hunden ins Auto gesetzt und ist weggefahren. Sie wollte nicht, dass man ihr die Tiere wegnimmt.“ Die „Flucht“ endete dann in Rechnitz, wo einer Polizeistreife die vielen Hunde im Pkw auffielen.