Angst vor Giftköder

Erstellt am 12. Februar 2014 | 23:59
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Verunsichert / In Hirm wurde eine Hündin einer Züchterin vermutlich vergiftet. Bürger sorgen sich nun um ihre Tiere und Kinder.

HIRM / Unsicherheit macht sich derzeit bei den Hundebesitzern in Hirm breit. Vergangene Woche musste eine 39-jährige Hundezüchterin um ihren Labrador bangen, da dieser offenbar vergift wurde. „Die Hündin hat es überlebt“, berichtet die Hundebesitzerin Anfang dieser Woche.

Sie erstattete Anzeige bei der Polizei. Bei einer genauen Tatortuntersuchung wurden Spuren einer Paste am äußeren Zaunsockel im Bereich des Gehsteiges gefunden. Die sichergestellten Spuren wurden einem Tierarzt übergeben. Eine Laboranalyse soll klären, worum es sich bei der Paste handelt.

"Ich kann nur warnen!"

Die Hundezüchterin möchte einerseits auf solche Fälle aufmerksam machen, aber „Ich alleine kann nichts bewegen. Da bedarf es einer Tierschutzorganisation oder einer eigenen Plattform oder der Gemeinde. Als Privatperson kann ich nur davor warnen“, so die Hirmerin. Die Züchterin hat derzeit fünf Hunde und seit dem Vorfall sucht sie täglich mehrmals den Garten nach Giftködern ab.

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Angst bleibt bestehen. Zuchthündin Bonita ist zwar wieder wohlauf, dennoch bleibt die Furcht vor einem weiteren Vergiftungsversuch.
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Bereits vor sieben Jahren wurde einer ihrer Hunde in Eisenstadt Opfer einer Vergiftung. „Es gibt zig Internetseiten, auf denen man seine Meinung posten kann, da sollte es auch eine Seite geben, auf der solche Fälle verzeichnet werden. Die Seite „ www.giftmeldungen.at "; ist leider nicht aktuell“, merkt die Hundebesitzerin an.

"Mischung aus Angst und Zorn"

In der Gemeinde Hirm sind bei 935 Einwohnern 115 Hunde registriert. Die Meinungen unter den Hundebesitzern zu dem aktuellen Fall sind unterschiedlich. „Ich verspüre eine Mischung aus Angst um meinen Hund und Zorn, da offensichtlich solche Menschen frei herumlaufen“, so ein Hundebesitzer, der versucht, seinen Hund darauf zu trainieren, dass er nur Dinge frisst, die ihm sein Besitzer gibt.

Robert Kitzinger, ebenfalls Hundezüchter, steht der Situation gelassen gegenüber: „Ich habe keine Angst, da ich meinen Hund nicht von der Leine lasse und ihn als Schutzhund richtig abgerichtet habe. Zudem ist er auch immer an der Seite eines Familienmitgliedes.“

Jäger: Wir halten die Augen offen

Der Jagdleiter von Hirm und Zillingtal, Michael Varga, hat ein ungutes Gefühl: „Wir halten unsere Augen offen und hoffen darauf, dass der Täter gefasst wird. Wir sind auch bestrebt, die Menschen so gut es geht zu warnen und den Fall in Hirm publik zu machen, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Es sind ja nicht nur die Tiere, sondern auch Kinder in Gefahr.“

Bürgermeisterin Inge Posch-Gruska kam erst Anfang der Woche aus Salzburg zurück. „Ich habe bereits letzte Woche davon gehört und wollte sofort alle Hundebesitzer in Hirm informieren. Laut der behandelnden Tierärztin sollten wir jedoch nicht zu viel Wirbel darum machen, da sich der Täter in seinem Handeln sonst nur noch bestätigt fühlt.“ Die Ortschefin möchte dies jedoch sobald als möglich nachholen. „Ich habe zwar selbst keinen Hund, aber passe ab und zu auf das Tier meines Sohnes auf. Gift auszulegen ist jedoch unverantwortlich, da dadurch auch Kleinkinder gefährdet sind.“ 

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