Bad Sauerbrunn: Simone Kröner übernimmt Praxis von Dr. Wanke-Jellinek

Seit 40 Jahren ist Dr. Peter Wanke-Jellinek nun Gemeindearzt und Kassenarzt in der Kurgemeinde. Nach dieser langen Zeit wird es aufgrund seiner Pensionierung einen Wechsel geben, ab Juni wird die Praxis von Simone Kröner geführt werden. Vom Krankenhaus zur Praxis
Die gebürtige Wienerin hatte schon seit Kindheitstagen einen Bezug zum Burgenland: Ihre Urgroßeltern hatten hier ihr Zuhause und auch ihre Mutter wuchs in Wr. Neustadt auf. Dementsprechend verbrachte sie viel Zeit auf dem Land und lernte seine Vorzüge kennen. Seit 2005 wohnte sie selbst in Wr. Neustadt, wo sie auch erstmals im Krankenhaus arbeitete. Ihr weiterer Werdegang ist alles andere als uninteressant: Nach dem Abschluss des Diploms für Allgemeinmedizin begann sie die Ausbildung zum Facharzt der Neurologie, in dieser Funktion praktizierte sie ebenfalls eine Zeit lang im Krankenhaus Wr. Neustadt. Weiter ging es mit einem Akkupunktur-Diplom im Jahre 2006 und dem Studium TCM. Die Abkürzung steht für „Traditionelle Chinesiche Medizin“. „Und im Jahr 2009 schloss ich das Notarztdiplom ab und absolvierte diverse Schmerzmedizinische Fortbildungen als Ergänzung zu meiner Ausbildung“, erzählt Kröner.
2021 gelangte sie zu einem Wendepunkt in ihrem Leben. Während sie am LK Hochegg als Oberärztin der Neurologie tätig war, arbeitete sie als Vertretungsärztin in der Praxis von Dr. Peter Wankel-Jellinek. Seitdem betreibt sie dort noch eine Wahlarzt-Ordination, in der sie die Leistung Akkupunktur anbietet und wird zusätzlich ab Juni das Amt des Gemeindearztes übernehmen.
Tolle Gemeinschaft in Bad Sauerbrunn
Die Kurgemeinde gefiel Kröner dabei von Anfang an. Der Bezug zu Bad Sauerbrunn kristalliesierte sich bereits im Jahr 2016 heraus, damals zog sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in das Dorf. „Ich fühle mich sehr wohl in Bad Sauerbrunn“, berichtet Kröner, „und freue mich besonders meine medizinischen Qualifikationen einbringen zu können und dadurch einen Beitrag zur Lebensqualität in diesem Ort zu leisten.“ Dies wird in der jetzigen Zeit besonders gerne gesehen, ist es doch für viele Gemeinden momentan sehr schwierig Ärztestellen zu besetzen. Für die Stelle in Bad Sauerbrunn wurde im Dezember ausgeschrieben, diese konnte nun relativ schnell besetzt werden. „In diesem Fall war nur eine Ausschreibung erforderlich. Es gibt allerdings Stellen in anderen Orten, welche mehrfach ausgeschrieben werden müssen, bis sie besetzt werden“, erklärt Thomas Bauer von der Ärztekammer Burgenland, „generell und österreichweit gibt es derzeit das Problem, dass doch schon eine erkleckliche Anzahl an Stellen schwer oder auch nicht besetzbar ist, was viele Gründe hat.“ So erschwert laut Bauer zum Beispiel im Burgenland das im Vergleich zu anderen Bundesländern eher unterdurchschnittliche Honorarniveau die Besetzung der freien Ärztestellen.
Kindheitstraum erfüllt
Bereits seit Kröner zwölf Jahre alt ist, steht fest, dass für sie nichts anderes als Ärztin als Beruf in Frage kommt. Der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, ist bei ihr schon immer präsent gewesen und besonders die Funktionen des Gehirns begeisterten sie schon früh, weshalb ihr auch im späteren Verlauf des Studiums die Wahl eines Fachbereiches nicht schwer fiel. Für sie ist es nicht nur ein Beruf, sondern eine bedeutende Verantwortung: „Mein zentrales Anliegen ist – und darauf lege ich sehr viel Wert – eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung aufzubauen, die den Patienten möglichst viel Zeit und Raum bieten soll.“ Eine allgemeinmedizinische Versorgung ist laut Kröner eine Erfassung des gesamten Menschen gemeinsam mit seinen Bedürfnissen. Zwischen Krankenhaus und Arztpraxis gibt es einige Unterschiede, einer davon ist die Beziehung zum Patienten. Verliert man bei ersterem schnell mal den Überblick aufgrund vieler Personen, so begegnet man in einer Gemeinde schon eher den gleichen Leuten und erkennt Gesichter schneller wieder. Auf diese Erfahrung freut Kröner sich besonders:„ Ich darf nun die Menschen von Kindheit an bis zum Lebensende begleiten – für mich eine sehr erfüllende Tätigkeit.“
Mich interessierte im Speziellen die komplexen Funktionen des Gehirns und ich hatte den Wunsch Menschen zu helfen und auch zu heilen. Dr. Simone Kröner
Für sie ist eine große Leidenschaft und Motivation für den Ärzteberuf eine wichtige Voraussetzung. Zukünftigen Medizinern und Medizinerinnen gibt sie folgenden Rat: „Es ist sehr wichtig sich immer wieder neu zu motivieren und sehr früh praktische Erfahrung in den unterschiedlichen Bereichen zu sammeln.“