24 Kinder erhielten Erstkommunion

Erstellt am 26. Mai 2023 | 06:00
Lesezeit: 4 Min
Kommunion Neudörfl 2023
Die Erstkommunionskinder mit Pfarrer Kuruvila Marottickal Varghese.
Foto: zVg, Peter Thier
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Am Donnerstag wurde in Neudörfl die Erstkommunion gefeiert. 24 Kinder wappneten sich seit Oktober eifrig für die Eucharistiefeier, bei der zum ersten Mal die heilige Kommunion empfangen wurde – und das ganz ohne Corona-Einschränkungen.

Auch das war eine Premiere nach mehreren Jahren. Jutta Pramhofer-Marchhart, die als Pastoralassistentin die Kommunionskinder während ihrer Vorbereitung unterstützt hat, erinnert sich noch zurück an genau zugewiesene Sitzplätze im letzten Jahr. „Heuer war die Kirche samt Chor zum Bersten voll. Wirklich ein schöner Anblick, dass so viele mitgefeiert haben.“

„Jesus begleitet Kinder auf ihren Lebensweg.“

Die Erstkommunion steht in Neudörfl jedes Mal unter einem bestimmten Motto, das gemeinsam mit den Eltern ausgewählt wird. Dieses Mal hieß es: „Lebensbaum - tief in Gott verwurzelt wachsen wir“. Rund um dieses Motto können die Kinder gemeinsam mit ihren „Tischmüttern“ oder „Tischeltern“ verschiedene Sachen gestalten. So wird zum Beispiel gemalt, zum Motto passende Lieder ausgesucht und gesungen oder gemeinsam Bibelstellen gelesen. Auch die Erstkommunionskerzen, die manche, deren erste Kommunion schon etwas länger zurückliegt, vielleicht noch in einem Regal stehen haben, werden heutzutage noch gebastelt. „Am Ende einer jeder Vorbereitungsstunde wurde gemeinsam eine Jause eingenommen und danach konnten die Kinder noch frei spielen.“ Anknüpfend an das Bild des Lebensbaums wurde bei der Feier des Taufgedächtnisses, die im Vorfeld zur Erstkommunion stattfand, mit den Taufpaten auch ein Magnolienbaum bei der Kirche gesetzt, der das Jahrgangsbäumchen der Erstkommuniongruppe ist, berichtet Pramhofer-Marchhart.

Wenngleich das Motto also jedes Jahr individuell gewählt ist, ist die Kernbotschaft, die vermittelt wird, immer dieselbe, nämlich „dass Jesus die Kinder auf ihrem Lebensweg als Freund begleitet. In den Geschichten der Bibel wird das deutlich“, so die Pastoralassistentin, „genauso wie im Erleben in der Gemeinschaft oder eben im Sakrament der Eucharistie, die bei der Feier der Erstkommunion das erste Mal empfangen wird.“

„Tischmütter“-Gruppen gibt es seit Anfang der 80er

Als eines der sieben Sakramente stellt die Erstkommunion als solche genommen somit sicherlich schon ein ganz wichtiges und persönliches Erlebnis im Leben eines jeden Kindes dar, zugleich hat sie aber auch einen nicht zu unterschätzenden gemeinschaftlichen Aspekt, auf den Jutta Pramhofer-Marchhart hinweist: „Sie ist ein erster Anknüpfungspunkt an unsere Pfarre. In Neudörfl ziehen sehr viele junge Familien zu, die noch keinen Kontakt mit der Pfarrgemeinde hatten bzw. ihre Kinder noch woanders taufen ließen.“ Die Erstkommunion leistet so häufig einen Beitrag, um sich im neuen Wohnort wohler und besser integriert zu fühlen. „Viele Kinder gehen in weiterer Folge bei der Sternsingeraktion oder beim Ratschen mit, besuchen die Jungschar, beginnen zu ministrieren oder fahren mit ins Ferienlager. Wir stellen hier eine große Offenheit fest, wodurch die Pfarre für manche ein Ankerpunkt wird.“

Dazu beigetragen haben dürfte auch eine Öffnung im Ablauf hin zur Erstkommunion, die sich seit den 1980er Jahren bemerkbar macht: „Davor hat der Pfarrer allein in ein paar Treffen die Kinder im Katechismus-Unterricht auf die Erstkommunion vorbereitet. Seit Anfang der 1980er Jahre gibt es erstmalig die Tischmutter-Gruppen, wo sich die Kinder im Haus bzw. in der Wohnung der Tischmütter treffen.“ 1992 erhielt Neudörfl sein neues Pfarrheim. Die Vorbereitungen haben sich daraufhin verlagert, „weil es dort mehr Platz und somit mehr Gestaltungsmöglichkeiten gibt.“ In Teams und in Kleingruppen anstatt einzeln und im Frontalunterricht wird über einen längeren Zeitraum – eben von Oktober bis Mai – spielerisch gearbeitet. „Die Vorbereitung ist auch vielschichtiger geworden: ein Teil im Religionsunterricht, ein anderer in den Vorbereitungsstunden, zu Hause oder im Pfarrheim mit Aktivitäten wie dem Adventkranzbinden und liturgischen Feiern.“

Da Kinder wohl weniger in Vergleichen zu früher denken, werden sie den Prozess eher als gegeben hingenommen haben. Ihrem großen Tag fieberten sie aber sicher schon Wochen zuvor entgegen. „Zum Glück war aber keines der Kinder tatsächlich krank. Alles lief perfekt und jedes Kind hat ganz toll mitgemacht“, freut sich Jutta Pramhofer-Marchhart über eine gelungene Erstkommunion.

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