Fast um die Hälfte weniger Marillen
WIESEN / Die heurige Marillenernte ist noch im vollen Gang. Sie startete mit Ende Juni und wird Anfang August abgeschlossen sein.
Während bei den Spindelkulturen, das sind die jungen Kulturen, der Ertrag normal bis gut war, schaut es bei der Ernte bei den älteren Bäumen gar nicht rosig aus. Hier ist ein Einbruch von rund 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
„Wir hatten im Vorjahr mit rund 40 Tonnen allgemein eine sehr gute Marillenernte. Heuer hingegen schaut es bei den älteren Bäumen gar nicht gut aus“, weiß der Obmann der Genussregion Wiesen, Michael Habeler zu berichten.
„Hier haben wir um fast die Hälfte weniger Ertrag als im Vorjahr“, fährt er fort. Woher das kommt, liegt für Habeler auf der Hand: „Zum Teil war die Witterung im Frühjahr nicht besonders gut. Es war zu kalt und zu nass. Dadurch sind viele Wildbienen gestorben und die Befruchtung blieb aus.“ Ein weiterer Grund ist das Baumsterben bei den Marillenbäumen“, weiß der Genussregions-Obmann. „Phytoplasmen, das sind Bakterien, die die Bäume befallen, schaden den Obstkulturen. Leider bekommt man das nicht so richtig in den Griff“, bedauert er.
Erfreulich ist jedenfalls, dass das Aroma der Marillen, bedingt durch die vielen Sonnenstunden im Sommer, ausgezeichnet ist. Ob sich die geringe Ernte auf den Preis auswirken wird, bezweifelt der Obmann. „Jetzt fehlt uns aber schon der Regen“, wünscht er sich.