Bezirk Mattersburg: Mann soll Nachbarin bedroht haben

Im Juli des Vorjahres soll ein 59-jähriger Mann aus dem Bezirk Mattersburg zweimal seine Nachbarin beschimpft und sie bedroht haben. „Ich verprügle dich mit meinem Stock und dafür gehe ich gerne ins Gefängnis“, soll er angekündigt haben.
„Ich hau dir die Bratzen ab und haue dir mit dem Stecken auf den Schädel bis du krepierst“, lauteten nach Angaben der Nachbarin weitere Drohungen.
Vorige Woche musste sich der Mann, der im Rollstuhl zum Gerichtssaal kam und nur schwerfällig einige Schritte bis zum Vernehmungstisch gehen konnte, vor Richterin Karin Lückl verantworten.
Streit wegen Schmutz am Hoftor
Er bestritt die Taten und behauptete, seine gegenüber wohnende Nachbarin schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr gesehen zu haben.
Zum Streit soll es gekommen sein, weil das Hoftor des Angeklagten mit Lieferbeton verschmutzt worden war.
Der Angeklagte wies jedoch den Vorwurf zurück, dass er wegen dieses Vorfalls seiner Nachbarin Prügel angedroht habe.
Erst Anfang August war die ebenfalls im Rollstuhl sitzende Nachbarin zur Polizei gekommen und hatte ihre sorgfältig in einem Collegeblock aufgezeichneten Notizen hergezeigt. Die angeblich vom 59-Jährigen geäußerten Drohungen waren sorgfältig protokolliert.
Ihr Gatte könne das Haus nicht ohne ihre Hilfe verlassen, gab die Frau des Angeklagten bekannt. Mit der Nachbarin hätten sie „seit Anfang an Probleme“. „Geschimpft hat sie, aber wir sagen nichts dazu“, erklärte die Gattin des 59-Jährigen.
Dieser wurde von den gegen ihn erhobenen Vorwürfen im Zweifel freigesprochen.
Sie habe sich darüber gewundert, so Richterin Karin Lückl, dass die Nachbarin nicht gleich nach der ersten Drohung bei der Polizei anrief.
Möglicherweise habe es sich bei den Äußerungen des Angeklagten um „milieubedingte Unmutsäußerungen“ gehandelt.
Sie empfahl dem Mann, sämtliche Berührungspunkte mit der Nachbarin zu meiden und diese auch nicht mehr zu beschimpfen.