Der Ansturm blieb im Bezirk Mattersburg aus. Die Gastronomen aus dem Bezirk Mattersburg hätten sich großteils mehr Gäste an den ersten Tagen der Lockdown-Aufhebung erwartet. Regeln werden diszipliniert eingehalten.

Im Beerenhof in Wiesen war man eher mäßig zufrieden mit den vergangenen Tagen. Bei nasskaltem Wetter fanden gerade eine Handvoll Gäste in das geöffnete Lokal. „Die Umsätze sind an den ersten Tagen eher bescheiden gewesen“, so Walter Kuchler – er spricht von 70 Prozent weniger Umsatz als an einem normalen Wochenende. Für die kommenden Wochen gibt es zwar Reservierungen, aber dies sei dennoch kein Vergleich. Die geltenden Maßnahmen seien zudem eine Herausforderung. Viele nutzen nach wie vor das Angebot der Speisenabholung.
Harald Grafl, Wirt des Schattendorfer Landgasthofes Grafl, sagt: „Ich war sehr sehr froh darüber, dass ich endlich wieder Gäste bewirten durfte, das hab ich schon sehr vermisst. Besonders die Jugend war in den ersten Tagen sehr präsent in meinem Lokal vertreten. Schade war natürlich, dass ich meine Gäste bereits um 22 Uhr abends wieder nach Hause schicken und das volle Lokal schließen musste, was sich natürlich auf den Umsatz auswirkte. Zu den Pfingstfeiertagen waren die Tischbuchungen zum Essen noch etwas verhalten, ich vermute, dass viele Menschen noch skeptisch sind, in ein Restaurant zu gehen. Die Organisation bezüglich Covid-Bestimmungen hat bei uns optimal geklappt. Meine Gäste, und hier möchte ich besonders die Jugend hervorheben, waren sehr diszipliniert und haben Masken getragen und ihre Tests oder Impfbestätigungen mitgebracht und unaufgefordert vorgewiesen. Zur Not hätte ich aber auch Schnelltests zur Verfügung stellen können.“
Peter Dirnbauer betreibt in Mattersburg neben einer Getränkehandlung auch seine Weinbar, das „Terroir“. „Wir waren gut besucht. Dennoch hätte es ein bisschen mehr sein können, der große Ansturm ist ausgeblieben“, berichtet der Gastronom, um weiter auszuführen: „Die Gäste waren wirklich sehr dizipliniert, jeder hatte einen Nachweise von einem der „Drei G‘s“ mit und hat seine Daten beakannt gegeben. Etwas schwierig war es mit den Zuordnungen der Personen.“

Heinz Döller vom Probuskeller Döller in Neudörfl kann mit den ersten Tagen der Wiedereröffnung noch nicht ganz zufrieden sein: „Der Gästezulauf ist noch sehr verhalten. Vom Geschäft wie es vor dem Lockdown war, sind wir noch weit entfernt.“ Er führt das darauf zurück, dass sich die Menschen noch an das Fortgehen gewöhnen müssen. „Viele sind, denke ich, auch abgeschreckt von den ganzen Maßnahmen, dem Testen, dem Masketragen, den Besucherbeschränkungen.“
Die Maßnahmen werden allerdings vorbildlich befolgt. „Die Jüngeren lassen den QR-Code abfotografieren und melden sich damit an. Die Älteren füllen mir einen Zettel aus, alles anstandslos.“ Mit der Sperrstunde um 22 Uhr kann Döller unter der Woche gut leben, „weil die Gäste meistens sowieso schon früher nach Hause gehen. Am Wochenende ist es allerdings ein Problem. „Mit größeren Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern können wir damit derzeit noch nicht planen.“ Um die Leute wieder zum Fortgehen zu bewegen, wird die nächsten drei Donnerstage ein Stelzenessen im Freien angeboten.
Auch der Pöttelsdorfer Heurige „Stegschadl“ hält sich strikt an die Vorgaben der Regierung. „Wir sind ein Betrieb, der sich an alle Beschränkungen hält. Leider haben wir indoor weniger Platz und das Wetter war die letzte Woche nicht auf unserer Seite. Daher blieben auch die Gäste größtenteils aus bzw. kamen nicht wie erwartet. Ab morgen sind wir gut gebucht. Bei uns bleibt jedoch der Abholservice bestehen“, so Gabi Schandl. Eine positivere Bilanz zieht Daniel Michalitsch von der neu eröffneten Vintage Lounge im Pöttschinger Meierhof: „Trotz Kälte hatten wir alle Hände voll zu tun. Wir hatten täglich eine sehr gute Buchungslage.“